Montag, 18. März 2013

Jenny Williams / Mehr Leben als eins (1)

Eine Biographie zu Hans Fallada

Eine von zwei Buchbesprechungen

Eine super tolle Biographie. Rudolf Ditzen, alias Hans Fallada, kommt recht authentisch rüber. Die irische Autorin Jenny Williams hat super gut recherchiert.
Rudolf Ditzen hatte von Jugend an ein sehr bewegtes Leben, das für die Eltern schwer nachvollziehbar war. Der Vater, Jurist von Beruf, wünschte sich nichts anderes, als dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt, doch der Sohn weigerte sich vehement. Rudolf ging seinen eigenen Weg durchs Leben...  und was ich so imponierend fand, ist, dass die Eltern, die von der Autorin als recht autoritär beschrieben wird, doch zu ihrem Sohn standen, wenn auch auf ihre Weise, und nicht den Kontakt zu ihm abgebrochen hatten... . Weiteres folgt später... .

Erstaunlicherweise besitzen gerade die Bücher mehr autobiographisches Material, von denen man es nicht erwartet hätte, und die, die als eine Autobiographie deklariert sind, sind total verfälscht. Das Buch Kleiner Mann was nun? z.B. ist stark autobiographisch gefärbt und das Buch "Damals bei uns daheim" eher Fiktion.
Ich möchte mir unbedingt den Film besorgen >Kleiner Mann was nun?<

Ich ahnte es sowieso, dass viele Bücher eingier AutorInnen ihre Erlebnisse in ihre fiktiven Bücher packen.
Erich Maria Remarque gehört auch dazu... . Freue mich, meine Beobachtung bestätigt bekommen zu haben.

Und ich habe auf meine Frage, wieso Rudolf Ditzen so stark in der Welt der Kleinbürger, der Bauern und der Proletarier behaftet war, was sich ja auch in der Sprache kenntlich macht, wo er doch von Haus aus der höheren Gesellschaftsschicht abstammt, da sein Vater, Jurist von Beruf, und dadurch eine hohe Autorität innerhalb der Gesellschaft inne hatte, so konnte ich nun durch das Buch eine Antwort finden. Dazu später mehr.

Interessant zu lesen ist bei Rudolf Ditzen, dass die Frau oft als das starke Geschlecht und der Mann als das schwache Geschlecht hervor geht. Recht deutlich wird dies in dem Buch "Kleiner Mann was nun?"

Rudolf Ditzen war nicht nur ein großer Schreiber, sondern auch ein großer Leser. Er war mit Ernst Rowohlt befreundet, der seine Bücher publiziert hatte. Im Nationalsozialismus ging das nicht mehr, Rowohlt bekam die Druckrechte von den Nationalsozialisten abgesprochen. Ernst Rowohlt emigrierte nach Brasilien ins Exil.

R. D. hatte viele, viele Bücher geschenkt bekommen, einige hunderte, die meisten von dem Rowohlt Verlag. Zum Schluss war ihm das Lesen nicht mehr so wichtig, ihm stand die Büchersammlung mehr im Vordergrund. Dabei musste ich an mich und an Anne denken, da wir uns immer wieder von neuem vornehmen, keine weiteren Bücher mehr zu kaufen, solange der große SuB (Stapel ungelesener Bücher) nicht abgearbeitet ist. Was spricht denn gegen das Sammeln? Andere sammeln Bierdeckel, Briefmarken, Knöpfe... und wir sammeln eben Bücher.
R. D. besaß eine Bibliothek von mehr als 4000 Büchern.

Da ich jetzt schon so viel ohne Zitate geschrieben habe, lege ich zu dem Buch eine zweite Buchbesprechung an.
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 „Musik ist eine Weltsprache“
         (Isabel Allende)

Gelesene Bücher 2013: 19
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86







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