Posts mit dem Label Kanada werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kanada werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 12. Februar 2021

Trutz Hardo / Das große Handbuch der Reinkarnation (1)

Bildquelle: Pixabay
 Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre 

Ein wundervolles Buch über die Praxis der Rückführung in andere Leben. Bestens auch als ein Nachschlagewerk bzw. als ein Arbeitsbuch zu betrachten für Menschen, die aus dieser Praxis kommen oder sich dahin verändern möchten.

Für andere könnte das Buch zu einer Überforderung führen. Ohne Vorkenntnisse wäre zu empfehlen, sich erst mal mit leichterer Lektüre einzudecken, die mehr Hintergrund bietet. Was sind die Lebensziele von Mensch zu Mensch? Wie lässt sich die Seele in ihrer Entstehung begreifen? Was ist unter Gott zu verstehen? Wie kommen die vielen unterschiedlichen Religionen  zustande? Haben Tiere überhaupt eine Seele? Ein Background zum Universum und zur Evolution wären auch noch einzubeziehen. Hintergründe zu allen Lebewesen unseres Planeten. Diese und andere Themen würde ich zusätzlich empfehlen.  

Da jedes Subjekt in dem Buch aufeinander aufbaut und ich sie nicht aus dem Zusammenhang reißen möchte, halte ich mich in dieser Buchbesprechung kurz. Am Ende gebe ich eine kleine Empfehlung zu weiteren Werken.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Für mich selbst sind in diesem Buch die theoretischen Hintergründe zu Psychologie und Psychiatrie und die gesamten Krankheitsbilder und deren möglichen Therapiefelder wie Verhaltenstherapie, Autogenes Training und Gruppentherapie durch meine eigene Berufspraxis vertraut. Diese Therapieformen werden mit der Rückführugstherapie über Vorteile und Nachteile miteinander verglichen. Bezüge werden auch durch die komplexen Zusammenhänge wie z. B. die Ausstattung des Gehirns - linke und rechte Gehirnhälfte, sowie die großen Namen wie z. B.  Siegmund Freud, der Vater der Psychoanalyse hergestellt.

Interessant wurde es für mich schließlich erst, wie eine Rückführung in der Praxis durchgeführt wird, z. B. über einen Alphazustand. Die Proband*innen / Klient*innen werden in sechs Tiefenzustände geführt, das heißt, sie werden sukzessiv in einen hypnotischen Schlaf versetzt.

Ich werde mit dieser Therapieform nicht arbeiten, da ich keine Ausbildung dazu habe. Rückführungstherapeut wird man nicht durch das Anlesen diverser Theorien aus Büchern, sondern man muss sich zusätzlich über langwierige Kurse qualifizieren. Mich hat lediglich die Berufspraxis in abstrahierender Form interessiert, ohne die Absicht zu verfolgen, selbst diese Praktiken ausüben zu wollen. Aber vielleicht kann ich mit dem angelesenen Wissen Menschen in Brückenform über eine solche Therapie begleiten. Vielleicht möchte ich selber an mir diese ausprobieren. Wäre doch spannend zu erfahren, wer man in den multiplen Vorleben so alles gewesen ist.

Dazu fand ich den nächsten Abschnitt wiederum spannend, welche Erkrankungen mithilfe einer Rückführung behandelt werden könnten und was die jeweiligen Ursachen der Erkrankungen sind und wo sie ihren Ursprung haben. Ängste und Phobien jeglicher Art sowie Sexual- und Beziehungsstörungen, aber auch somatische Beschwerden, wie z. B. Haut- und Krebserkrankungen, Migräne,  Asthma ... Auch pränatale Entwicklungsstörungen können hier über eine Rückführung angegangen werden.

Aber Vorsicht, auch eine Rückführungstherapie hat ihre Grenzen, denn nicht jeder Mensch könne rückgeführt werden und nicht jede Krankheit sei heilbar.

Wovon ist das abhängig?
Weil nicht jeder Mensch in den Alphazustand gebracht werden könne. In dem Buch befindet sich zur besseren Orientierung für die / den Therapeut*in einen Test, den man zu Beginn der Therapie an der / dem Klient*in anwenden könne, um zu sehen, wie leicht oder schwer diese*r sich in einen Alphazustand versetzen lassen könne. Bei der Heilung der Erkrankung würde es auf das Ausmaß des Karmas, bzw. auf die Tiefe eines Lernprozesses, ankommen.

 Auch psychisch labilen Menschen wäre von dieser Therapieform abzuraten ... Viele Experten üben aus Überzeugung diesen Beruf aus, selbst Skeptiker unter ihnen. Denn …

Ein großes Plus der Rückführungstherapie besteht darin, dass weder Therapeut noch Klient an frühere Leben glauben müssen. Viele Therapeuten, die die Rückführungstherapie mit großem Erfolg ausüben, glaubten anfangs überhaupt nicht an die Existenz früherer Leben und erklärten ihren Klienten, die ebenfalls nicht an die Reinkarnation glaubten, z. B., dass aus ihrem Unterbewusstsein symbolische Bilder aus anderen Zeiten aufsteigen würden, die wichtige Aufschlüsse über den Heilungsprozess geben könnten. Jedoch gilt die Reinkarnation ab dem Jahr 1997 als bewiesen, dank der großartigen Pionierarbeit von Professor Ian Stevenson, (kanad. Psychiater, Anm. d. Verf.)

 Der Psychiater Brian Weiss schreibt: Weder Therapeut noch Patienten müssen an die Existenz früherer Leben bzw. an die Reinkarnationslehre glauben, um mit der Reinkarnationstherapie Erfolge zu erzielen. Der Beweis liegt in der Sache selbst. Schon mancher Kollege aus der Psychotherapie meinte zu mir: >Ich weiß noch immer nicht, ob ich an diese Sache mit dem früheren Leben glauben soll, aber ich arbeite damit, und es funktioniert.< (...) Mit der Zeit werden wohl alle Therapeuten, die diese Methode ausprobieren, von der Tatsächlichkeit der Reinkarnation überzeugt werden, da Klienten im Alphazustand historische und kulturgeschichtliche Fakten oder Daten nennen können, die ihnen im Wachzustand nicht bewusst sind (und die sich auch mit kryptomnesie nicht erklären lassen), deren Richtigkeit vom Therapeuten jedoch überprüft und bestätigt werden kann. (20f) 

Goethe war Pantheist und kein Atheist
Goethes Glaube war später gelöst sowohl von Konfessionen als auch von grauer Theorie und fand Gott in der Natur. Auch darin spiegelt Doktor Faust ohne Zugehörigkeit einer Religion die Sinn- und Glaubenssuche auf einer transzendenten- und einer präkognitiven Art: Was ist der Mensch, was ihn im Innersten zusammenhält? Goethe ist konfessionslos geworden, obwohl er eine protestantische Erziehung erworben hatte. Doch als Suchender hatte er sich von allen religiösen Vorstellungen gelöst, und sich aufgemacht, nach innen zu reisen, denn nur dort würde man, so Goethe, die Wahrheit finden. Suchen wir nur die eine Wahrheit? Es gibt unendlich viele Wahrheiten und jeder muss seine in sich finden, und wenn man hierfür ein ganzes Menschenleben benötigt. 

Goethe wurde später Pantheist statt Atheist. In seiner eigenen Suche musste er auch grenzüberschreitende Erfahrungen gemacht haben. Auch Ereignisse der Feinstofflichkeit waren im Faust zu beobachten; Wie werde ich die Geister wieder los, die ich einst rief? Wobei der Suchende, aus meiner Sicht, überall fündig werden kann, auch in Kreisen der Konfessionen.

Doch nicht nur Goethe, auch Hermann Hesse, Albert Einstein und viele andere Intellektuelle waren große Suchende in ähnlicher Form gewesen. 

Und nun wieder zurück zu Trutz Hardos Lesestoff. 

Ich fand es ganz spannend zu lesen, wie er zu dieser Thematik bzw. zu dieser Überzeugung hingefunden hat. Ähnlich wie sein Kollege Alexander Gosztonyi schreibt er aus seiner eigenen Berufspraxis heraus, denn auch Hardo ist Experte auf dem Gebiet der Rückführungstherapie:

Ich stütze mich bei diesen Ausführungen weniger auf indirektes Wissen (...), sondern vor allem auf direktes Wissen, also Erkenntnisse, die ich aus der praktischen Erfahrung in der Rückführungspraxis oder aus anderen >inneren< Quellen bezogen habe. So habe ich Hunderte von Aussagen von Menschen auswerten können, die ich in Einzel- und Gruppenrückführungen in den Zustand unmittelbar vor ihrem ersten Leben als Mensch versetzte und dann graduell weiter rückwärtsgehen ließ, bis sie am Ausgangspunkt ihres Seins angekommen waren. (27)

Sicherlich hat der Autor sich mit dem Wissen anderer Autoren wie z. B. dem Anthroposophen Rudolf Steiner befasst, aber er pflegte den Anspruch, schließlich sein eigenes Wissen zu finden. Ähnlich wie Goethe wollte er sich nicht mit der grauen Theorie zufriedengeben. 

Meine Empfehlungen zum Abschluss, die aus drei Lesephasen bestehen.

Drei Phasen
Ich empfehle, wer sich mit dieser Thematik ernsthaft beschäftigen möchte, sich mit folgenden Büchern einzudecken:

Erste Phase 
Theoretisches Hintergrundwissen
Das Buch von Alexander Gosztonyi: Das große Buch der Seele

In diesem Buch habe ich alle meine weltlichen- und Sinnfragen, vor allem auch bezogen auf die Tierqualen, beantwortet bekommen.

Von demselben Autor: Betrachte dich mit den Augen der Liebe – Deine Seele ist kein unbeschriebenes Blatt. Auch geht es hier um sieben seelische Entwicklungsstufen, die der Mensch im Laufe der Reinkarnation über zahlreiche und unterschiedliche Lernaufgaben erlangen müsse, um letztendlich von der Wiedergeburt erlöst zu werden, um vollends ins ewige Licht und in die ewige Liebe zu gelangen.

Zweite Phase
Reinkarnation aus der Berufspraxis über die Rückführungspraxis. Hier eignet sich wunderbar das vorliegende Buch von Trutz Hardo, der tiefere Einblicke aus der Praxis mit Menschen, die eine oder mehrere Rückführungen mitgemacht haben, schenkt.

Dritte Phase 
Mit dieser Phase wäre der nächste Schritt, selbst in die Rückführung zu gehen, wer möchte. Dazu gibt es von demselben Autor reichlich Material oder man sucht sich einen realen Experten dafür aus.

Woher hat der Autor sein Wissen?
Ich habe hier noch zwei Bücher von dem Autor und seinem Kollegen Johannes  v. Buttlar liegen, die ich allerdings nicht rezensieren werde. Ihnen zufolge bezieht vor allem Buttlar sein Wissen nicht nur aus seiner beruflichen, therapeutischen Tätigkeit heraus, sondern er selbst würde reichlich über außerkörperliche Erfahrungen (Out-of-Body) verfügen. Er ist daher von der Reinkarnation nicht nur durch seine Klientel überzeugt. Auch er wurde durch seine langjährige Sinn- und Glaubenssuche, die mit 17 Jahren begonnen hatte, auf diesen Weg gebracht. 

Es hat mit Glauben nichts zu tun, sondern es ist meine Überzeugung, weil ich es aufgrund meiner vielen Erfahrungen weiß. (61)

Mit welchen Techniken diese Out-of-Body eingeleitet und ausgeführt werden, sind aus den jeweiligen Büchern der Autoren zu entnehmen. Eines davon habe ich unten im Fettdruck erwähnt.


Mein Fazit?
Das Buch hat mich angeregt, mich weiter mit dieser Thematik zu befassen und gehe in die dritte Phase und habe mir ein weiteres Buch von demselben Autor Trutz Hardo und Mitautor Johannes von Buttler bestellt Supersurfing / Reisen durch Raum und Zeit. Aber es gibt noch andere Bücher mit einer Rückführung - CD. Ich werde sehen, wie weit ich komme, bis mein Wissensdurst gestillt ist.

Zudem eignet sich das vorliegende Buch nach dem Lesen wunderbar auch als ein Nachschlagewerk, wie ich im Vorspann schon geschrieben habe. Also, kein Buch zum Wegstellen.

Meine Bewertung zum Sachbuch

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck und Verständlichkeit
2 Punkte: Sehr gute Umsetzung der Thematik
2 Punkte: Sehr gute aufklärerische  Verarbeitung
2 Punkte: Logischer Aufbau, Struktur und Gliederung vorhanden.
2 Punkte: Anregung zur Vertiefung, zum weiteren Erforschen und zur Erkundung
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

12 von 12 Punkte 

Eine klare Leseempfehlung nicht nur für Profis, sondern auch für andere aufgeschlossene und neugierige Menschen mit Vorkenntnissen.

Herzlichen Dank an den Silberschnurverlag für das Leseexemplar.

________________

Gelesene Bücher 2021: 03
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Aufhören gegen den 
eigenen Strom zu schwimmen.

Ich lese in meinem Tempo
mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen, Tiere und auch mich
besser zu verstehen.

 


Sonntag, 31. Januar 2021

Kim Thúy / Der Klang der Fremde (1)

Bildquelle: Pixabay
Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre 

Ein Büchelchen, das ich in einer kurzen Sprache erlebt habe. Kurz deshalb, weil die Sätze kurz waren, des Weiteren noch gepackt in vielen Absätzen und die Seiten waren nicht immer ganz gefüllt. Die Geschichte hat auf ihre Art Tiefgang, aber dennoch hat sie sich bei mir innerlich nicht wirklich festsetzen können. Das Buch habe ich seit ein paar Tagen ausgelesen, und es fällt mir schwer, mich an die Details zu erinnern. Ich habe überlegt, woran das gelegen haben könnte. Es lag an der Erzählstruktur. Die Episoden waren mir zu sprunghaft und zu abgehackt. Mir hat eine gewisse Chronologie gefehlt. Auch die Sprache war eine sehr kühle und distanzierte Sprache. Die Figuren waren für mich nicht ausreichend greifbar. Ich konnte keine innere Verbindung zu ihnen herstellen.

Und dennoch habe ich das Buch mit einer hohen Punktzahl votiert, weil ich im Nachklang mithilfe meiner Stichpunkte beim Durchblättern der Seiten nochmals durch viele interessante Kernstücke habe hervordringen können.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Die Heldin dieses Romans ist Kim, als sie 1978 im Alter von zehn Jahren zusammen mit ihrer wohlhabenden Familie aus Vietnam wegen des Kambodschanischen-vietnamesischen Krieges floh. Die Menschen flüchteten vor dem Kommunismus, der ihnen alles wegnahm, was sie besaßen.

Als die Kommunisten in Saigon einmarschierten, überließ meine Familie ihnen die Hälfte unseres Besitzes, denn wir waren verwundbar geworden. Eine Backsteinwand wurde im Haus errichtet, um zwei Adressen zu schaffen: eine für uns und eine für das Polizeirevier des Viertels. (35)

Die Angst vieler Menschen vor der Flucht über dem Meer war nicht so verbreitet wie die Angst vor den Kommunisten, und so nahmen diese Menschen alle Strapazen auf sich, sich hoffnungsvoll in abenteuerliche Aufbrüche zu begeben, um woanders eine neue Existenz aufzubauen. Das Erlebnis in einem Flüchtlingsschiff:

Wir waren erstarrt, eingeklemmt zwischen den Schultern der einen, den Beinen der anderen, gefangen in der Angst aller. Wir waren gelähmt. (11)

Die Flucht glückte trotz aller Nöte und Missstände bis nach Kanada ... In Quebec angekommen, wurde Kim in ihrem zweiten Aufenthaltsjahr auf eine Kadettenschule geschickt. Hier sollte sie auf Wunsch der Mutter zügig Französisch und Englisch lernen, damit sie schnellstmöglich in ihr neues Umfeld integriert werden könne, um am späteren gesellschaftlichen Leben gleichberechtigt partizipieren zu können. Ihre Muttersprache musste sie aufgeben und stattdessen Englisch und Französisch lernen. Doch Kim verstummte zeitweise durch die Flucht.

Meine Mutter wollte, dass ich spreche, ich sollte so schnell wie möglich Französisch lernen und Englisch, denn meine Muttersprache war zwar nicht lächerlich, aber nutzlos geworden. (25)

Kim schafft es aber, in ihrer neuen Heimat erwachsen zu werden. Sie selbst kreierte eine eigene Familie. Sie hat zwei Söhne, Pascal und Henri, während einer davon Autist ist. Sie möchte ihren Kindern ein Stück Geschichte ihres Herkunftslandes vermitteln …

… um ein Stück Geschichte in Erinnerung zu bewahren, das nie Eingang in die Schulbücher finden wird. (45)

Diese flüchtenden Menschen träumen alle einen amerikanischen Traum mit westlichen Werten und Lebensstandards ...

Welche Szene hat mir nicht gefallen?
Eine Szene in Quebec.

Madame Girard hatte meine Mutter als Haushälterin eingestellt, ohne zu wissen, dass sie bis zu ihrem ersten Arbeitstag nie einen Besen in der Hand gehabt hat. (84)

Das ist für mich eine Degradierung ihrer beruflichen und sozialen Herkunft.

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
Gefallen hat mir, dass der Familie die Flucht geglückt ist und sie in Kanada eine neue Heimat hat finden können, wenn sie auch auf das Anderssein aufmerksam gemacht wurde und man sie daran erinnerte, dass sie als ehemalige Asiat*innen nicht wirklich zur kanadischen Gesellschaft dazugehören würde. 

Zur gleichen Zeit hatte mein Chef einen Artikel aus einer Montrealen Zeitung ausgeschnitten, in dem darauf gepocht wurde, dass das >Volk Quebecks< weiß sei und ich mit meinen Schlitzaugen automatisch einer anderen Kategorie angehörte, obwohl Quebec mir meinen amerikanischen Traum geschenkt und mich dreißig Jahren lang beherbergt hatte. (92)

Meine Gedanken dazu
Diese Probleme hat nur die Spezies Mensch, die Menschen anderer Nationen bewusst / unbewusst als Fremde, als Exoten aussortiert. Tiere und Pflanzen kennen das nicht und können sich problemlos in neue Gegenden beheimaten. Ich denke hierbei an Stefano Mancusos Buch, wie Pflanzen, die eigentlich im Gegensatz zu uns Menschen als sesshaft zählen, es dennoch schaffen mithilfe anderer Lebewesen über ganze Ozeane zu migrieren und sich auf neue Kontinente zu verpflanzen; Gewächsarten, die wir heute als unsere heimischen Pflanzen betrachten. Bei vielen dieser sog. heimischen Pflanzen ahnt man nicht mal, dass sie ihren eigentlichen Ursprung einst auf einem anderen Kontinent hatten. Warum gelingt es aber Menschen nicht, Menschen mit anderer Hautfarbe … als einen Artgenossen zu betrachten? Auch bei uns in Deutschland gibt es exotische Pflanzen, die mittlerweile heimisch sind. Zum Beispiel die deutsche Kartoffel. Warum wird die deutsche Kartoffel nicht auf ihre Wurzeln runtergestuft, während ein*e Migrant*in keine Chance hat, sich jemals als Deutsche*r bezeichnen zu dürfen? Mal ganz blöd gefragt: Sind uns die Kartoffeln ähnlicher als ein Mensch eines anderen Landes?  Fragen, an denen ich jedes Mal verzweifeln könnte, wenn Menschen anderer Länder immerzu auf die Wurzeln ihrer Vorfahren reduziert werden. 

Eine andere Sichtweise hierbei zu gewinnen wäre wohl einer menschlichen Entwicklung geschuldet, die bei jedem Zeit und noch mehr Zeit benötigt. Sie beginnt sich erst bei einem Einzelnen zu formen und mit der Zeit werden es immer mehr werden, bis ein Kollektiv, somit eine ganze Gesellschaft, von diesem Ideal getragen wird, mit dem Wissen, dass wir in einer Vielfalt alles Menschen einer einzigen Menschenrasse sind.

Doch glücklicherweise stehe ich nicht mehr alleine mit meiner Meinung da. Der Rassenbegriff soll lt. dem Darmstädter Echo vom Dez. 2020 aus dem Grundgesetz gestrichen werden. 

Welche Figur war für mich eine Sympathieträgerin?
Anh Phi und Tante Sechs. Tante Sechs verhalf Kim dazu, ihren eigenen Traum zu träumen. (Tante Sechs ist das sechste Kind in ihrer Familie, für Kim dadurch die sechste Tante).

Als ich fünfzehn wurde, schenkte mir meine Tante Sechs, die damals in einer Hühnerverwertungsfabrik arbeitete, eine viereckige Aluminium-Teedose mit Bildern von chinesischen Feen, Kirschbäumen und roten, goldenen schwarzen Wolken. Im Tee versteckt waren zehn gefaltete Zettel, auf die Tante Sechs je ein Metier, ein Beruf, einen Traum für mich aufgeschrieben hatte: Journalistin, Kunsttischlerin, Diplomatin, (...). Dies Geschenk lehrte mich, dass es andere Berufe gab als Arzt und dass ich meinen eigenen Traum träumen durfte. (89)

Welche Figur war mir antipathisch?
Keine. Ich habe eher eine distanzierte Haltung zu den Figuren entwickelt, dies wohl auch an dem Schreibstil der Autorin liegt.

Meine Identifikationsfigur
Keine.

Cover und Buchtitel 
Hat mich beides sehr angesprochen. Der Titel konnte für mich schlüssig werden. Nicht nur, wie sich die Fremde anfühlt, sondern auch welchen Klang eine Flucht haben könnte, fand ich auch spannend.

Zum Schreibkonzept
Der Roman ist auf 159 Seiten gepackt. Zu Beginn gibt es eine kleine Widmung Für die Menschen im Land. Es gibt keine Kapitel, und auch keine richtige Chronologie, wie ich oben schon geschrieben habe. Dennoch werden neue Kapitel mit den ersten Worten mit Großbuchstaben eingeleitet. Teilweise sind die Kapitel sehr kurz und füllen mit einem Absatz nicht mal die Hälfte der Seite.

Der Schreibstil ist eher in Tagebuchform und / oder im Telegrammstil verfasst. Die Sprache wirkt recht distanziert und ist in der Ichperspektive der erwachsenen Kim erzählt.

Insgesamt passt ihr Schreibstil eher in eine Dichtersprache, da sie manchmal wie wunderschöne und nachdenkenswerte Poesie klingt.

UND WO EINE ausgestreckte Hand keine Geste mehr ist, sondern ein Moment der Liebe, der bis in den Schlaf hinein dauert, bis zum Erwachen, bis in den Alltag. (159)

Meine Meinung
Viele Episoden stimmten mich nachdenklich. Dass Menschen durch den Anpassungsdruck und den Druck der Assimilation gezwungen werden, im neuen Land ihre Muttersprache aufzugeben, weil sie nicht mehr gebraucht wird und damit nutzlos geworden ist, ist für mich schwer zu verstehen. Für was? Diese Menschen werden in der neuen Heimat nie wirklich dazugehören, selbst wenn sie sich assimiliert haben. Einige kritische Beispiele sind in dem Buch zu finden.

Doch welchen Lebensstil hätte Kim geführt, wäre sie in Vietnam geblieben? Welche Perspektiven hätte sie gehabt? Traditionen eines Landes übernehmen zu müssen, und die Pflicht, die Fortsetzung ihrer Mutter zu sein? Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie groß dieser Amerikanische Traum nur sein kann ... 

Und für immer der Schatten ihre Cousine Sao Mai zu sein?

WÄHREND MEINER GANZEN KINDHEIT wünschte ich mir insgeheim, die Tochter von Onkel Zwei zu sein. Seine Tochter Sao Mai war seine Prinzessin, auch wenn er manchmal tagelang vergaß, dass es sie gab. Sao Mai wurde von ihren Eltern verehrt wie eine Primadonna. Onkel Zwei gab viele Feste bei sich zu Hause. (...). Er schenkte ihr nur gelegentlich zwei Minuten Aufmerksamkeit, doch das war genug, um meine Cousine mit einer inneren Kraft zu versehen, die ich nicht hatte. Ganz gleich, ob ihr Magen leer oder voll war, Sao Mai hatte nie Probleme, ihre großen Brüder und mich herumzukommandieren. (57)

Das Für und Wider spiegelt uns die Autorin immer wieder, aber der Gewinn einer Migration wiegt stärker hervor. Kims Kinder tragen keine Namen ihrer Vorfahren, sondern westliche Namen und zeigt damit eine Abnabelung von ihren Ahnen und damit die Entwicklung einer neuen Identität, die die Autorin durch die Flucht ins neue Land hat in sich entstehen lassen.  

Mein Fazit
Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, das Einblicke gibt in Familien, die vor dem Krieg in andere Welten fliehen müssen, und sich woanders eine neue Existenz aufbauen.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Durch eine Lesepartnerin P. G. auf Facebook. In einer Zoomrunde wird das Buch am kommenden Dienstagabend gemeinsam besprochen.

Meine Bewertung 

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (sachlich, fantasievoll, distanziert)
2 Punkte: Differenzierte, facettenreiche Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte; autobiographische Erzählweise
1 Punkte: Erzähl-und Schreibstruktur, Gliederung: Ungebunden
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein.

11 von 12 Punkten

_______________________________________

Zoomrunde, Di. 03.02.2021; 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr

Teilnehmerinnen: Hana, Petra, Christa und ich. 

Petra und Hana sind mir durch das Facebook-Bücherforum Lesedrachen bekannt. Ich gebe nur ein paar wenige Fakten wieder, nicht die gesamte Zoom-Runde.

Ich fand die ganze Diskussion sehr inspirierend und wir waren uns alle einig, dass die Sprache wunderschön ist und das Buch trotz schlanker Linie recht gehaltvoll und tiefgründig ist. 

Auch darüber, dass man das Buch nicht in einem Rutsch weglesen könne, sondern die vielen kurzen Geschichten in sich wirken lassen müsse. 

Interessant war auch, dass jeder andere Aspekte aus dem Buch gezogen hat. Es gab viele übereinstimmende Szenen, aber es gab auch Szenen, die jeder unterschiedlich wahrgenommen habe, nach dem Motto: Vier Augenpaare sehen mehr als ein Augenpaar. 

Meine anderen drei Mitdiskutantinnen fanden die vielen ernsten Themen wie Flucht, Krieg und Migration sehr leise erzählt. Das heißt, dass viele Vietnamesinnen einfach ihr Schicksal in die Hand nehmen, ohne zu klagen und in der Lage seien, das Beste daraus zu machen.

Bei Hana fand ich faszinierend, dass sie sogar bei der Zubereitung einer Mahlzeit regelrecht die Suppe hat riechen können.

Migration und das Ankommen: Eine prozessuale Entwicklung, die bis in die nächste Generationen andauern könne. Wobei Kim Kanada als ihre Wahlheimat bezeichnet habe. Dennoch sei es möglich, mehrere Heimaten zu pflegen. Der Begriff Heimat / Heimaten in der Pluralform gibt es noch nicht sehr lange. Wo wir uns nicht alle einig waren: Für mich und Petra schien es, als sei Kim in Kanada angekommen. Sie habe es geschafft, sich eine neue Identität und eine neue Heimat aufzubauen. Ihre beiden Kinder tragen westliche Namen ... Hana war davon nicht ganz überzeugt. 

Auch waren wir uns einig, dass man das Buch nicht mit einem westlichen Blick lesen dürfe. Dazu hat Hana einen schönen Gedanken formuliert: Eine Frau auf dem Reisfeld könne genauso glücklich sein wie eine westliche Frau in einem anderen Beruf, der bei uns angesehen sei. Denn die Frage kam uns auf, was ist mit den Menschen, die im Land geblieben und nicht geflüchtet seien? Wir hatten das Beispiel von Kims Cousine Sao Mai, die in Vietnam geblieben ist und glücklich auf uns wirkte trotz der Einfachheit an Leben. Wir waren uns einig, dass auch diese Menschen das Beste aus ihrem Leben machen würden, um auf ihre Weise glücklich zu leben, denn Glück sei nicht an westlichen Maßstäben zu messen. 

Ich war die einzige, die eine Struktur vermisst hat. Dadurch haben mir Details aus der Familie einfach gefehlt. 

Ich war auch die einzige, die die Sprache als zu kühl und distanziert beschrieben hatte.

Insgesamt erhielt das Buch von uns allen eine recht gute Bewertung ... 

Petra hat auch eine Rezension verfasst, siehe hier

_______________

Gelesene Bücher 2021: 02
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich lese in meinem langsamen Tempo
mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen, Tiere und auch mich
besser zu verstehen.

 

Sonntag, 3. Januar 2021

John Irving / Owen Meany (1)

 Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre 

Was für ein toller Irving. Mit welcher Raffinesse er hier seine Fäden gesponnen hat, um seine Leser*innen in den Bann zu ziehen. Einmal hatte ich mich sogar so richtig gefoppt gefühlt, ich hatte echt gedacht, der Autor will uns Leser*innen hinters Licht führen, uns einen Streich spielen. Ich war total desillusioniert an einer Stelle, auf die ich sehnsüchtig gewartet hatte, endlich eine Antwort auf eine bestimmte Frage zu erhalten. Mehrere hunderte von Seiten musste ich mich in Geduld üben, bis die Antwort schließlich erfolgte. Eine Antwort, mit der ich partout nicht gerechnet hatte. Ich war total perplex. Doch durch das aufmerksame Weiterlesen, man musste sich weiterhin in Geduld üben, kam für mich die Erlösung. Nein, Irving wollte nicht über uns Leser*innen witzeln, sondern Schabernack treiben zu einer bestimmten Institution ... und manchmal sogar zu bestimmten spießigen Figuren, die mich auch amüsiert haben.

Aber Irving ist auch fair, keine mir gestellte Frage ließ er offen, die Antworten kamen alle erst in späteren Kapiteln, was ich als angenehm empfunden habe, weil es den Reiz hatte, unbedingt weiter lesen zu müssen. Manchmal kam eine Antwort erst nach mehreren hundert Seiten. Eine weitere Antwort kam erst zum Schluss. 852 Seiten, man bekam genug Zeit, alle diese Antworten zu finden. Somit war man echt gefordert, mit den Figuren mitzugehen und mitzudenken, wobei viele meiner Hypothesen nicht aufgegangen sind.

Ich habe auf Facebook so viel darüber geschrieben, dass ich jetzt gesättigt vom vielen Schreiben bin und ich mir ein paar Notizen von dort hier auf meinen Blog hieven möchte.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Dieses Mal ziehe ich meine Buchbesprechung anders auf, da das Buch dermaßen tiefgründig ist, auch die Figuren sind sehr außergewöhnlich und vielfältig, dass ich hier überhaupt nicht sagen kann, wer von den vielen Figuren mir besonders gut gefallen hat. Es waren mehrere. Selbst meine Identifikationsfigur hat sich im Laufe des Lesens gewandelt. Wobei ich mich meistens in Owen gespiegelt hatte, der vor allem in der Welt der Erwachsenen sich so sehr kritisch bezogen hatte, in dem er sich ihr auflehnen musste. Das Schöne an ihm, er ging seinen Weg ... Owen war auch seinem besten Freund John gegenüber eine sehr große Stütze. In der Schule und im späteren Leben, auch weil er Johns Mutter ein Versprechen abnehmen musste ... 

Meine Rezension / Meine Leseerfahrung mit dem Buch
Als ich Owen Meany in der hiesigen Nacht beendet habe, ließ er mich sehr nachdenklich und traurig zurück. Irgendwie befand ich mich am Ende in einem Trance ähnlichen Zustand. Erst war ich zum Schluss etwas gelähmt, musste einiges noch sacken lassen. Was ich vor 450 Seiten durch das Lesen zwischen den Zeilen vermutet hatte, hob sich Irving die Details hierzu für den Schluss auf. 

Owen Meany - Für mich der beste Irving / Die Kindheit von Owen und John
Aber wie ich schon auf der #Diogenes Verlag - backlistlesen - Seite auf Facebook geschrieben habe, ist dieses Buch der beste Irving, den ich bisher gelesen habe. Dieser sehr kritische, differenzierte und recht authentisch geschriebener Gesellschafts- und Familienroman erschien 1990 im Diogenes Verlag, 1989 fand die Erstveröffentlichung in Amerika statt.

Nicht nur, dass das Buch eine Kindheit zweier unterschiedlicher Jungen der 1950-er und 1960-er Jahre behandelt, beide 1942 geboren, schließt das Werk zu dem noch eine umfassende Amerikanische Geschichte mit ein, ohne das Buch damit zu überladen .... 

John Irving war seiner Zeit voraus / Politischer Weitblick, der in die Zukunft führt
Ich hänge außerdem dem Gedanken nach, ob Irving so etwas wie einen Weitblick hatte? Konnte er damals, als er das Buch schrieb, z. B. einen Donald Trump, der einerseits eine Witzfigur darstellt, andererseits eine sehr gefährliche Kreatur im Politikum ist, voraussehen? Mich hat dieses Buch auch hierbei sehr beeindruckt, und sicher bin ich mit diesen wenigen Zeilen noch lange nicht fertig mit der inneren Verarbeitung. 

John Iring - Owen Meany und Günter Grass - Oskar Matzerath
Zwischenzeitlich hat mich diese kleine Figur Owen an den kleinen Oskar von der Blechtrommel erinnert. Oskar wollte nicht erwachsen werden, weil auch er mit der erwachsenen Welt nicht klar kam und hat recht früh gelernt, deren Macken zu durchschauen, um dagegen zu rebellieren. Ich hatte aber noch nicht den Mut, diese Parallele Owen zu Oskar zu ziehen, und ziehe sie jetzt, nach dem ich mit dem Buch durch bin.

Wo spielt die Handlung?
Die Kindheit der beiden Protagonisten John Wheelwright und Owen Meany spielt in Gravesend, New Hampshire, im Bundesstaat der Vereinigten Staaten. Der erwachsene John wandert durch eine Identitätskrise als Amerikaner nach Kanada aus und lässt sich dort einbürgern. Die Amerikanische Geschichte umfasst die Nachkriegszeit, John F. Kennedy, die 1968er Bewegung, Vietnam Krieg, u. v. m.

Owen Meany ist eine hochsensible und strenggläubige Persönlichkeit, die ihn aufgrund seiner Kleinwüchsigkeit über einen Gendeffekt zu einem besonderen Menschen im Positiven wie im Negativen macht. Owen Meany  ist groß im Denken und groß im Fühlen ... Aber er ist mit seinen 150 cm nicht nur klein geraten, auch sein Kehlkopf ist von dem Gendeffekt betroffen, der Owen dadurch mit einer extrem auffälligen, schrillen Stimme ausstattet, die selbst mit dem Älterwerden nicht aus ihm herauswachsen will ... Er muss sich bei den Gleichaltrigen aber auch bei den Erwachsenen durchsetzen, um gesehen zu werden. Die Stimme allerdings verschafft ihm mit der Zeit Gehör ... Er verfolgt durch seine kleinwüchsige Besonderheit eine religiöse Mission, und fühlt sich von Gott auserwählt, diese Mission zu erfüllen. 

Owens Vater ist im Steinbau tätig und führt ein eigenes Granitgeschäft. Die Mutter lebt angeblich wegen einer schweren Feinstauballergie hinter verschlossenen Türen und Fenstern und zeigt ein seltsames Verhalten auch Owen gegenüber. Die Eltern sind sehr religiös, waren erst Katholiken, sind allerdings aus der katholischen Kirche ausgetreten, da ihnen das Leben aus bestimmten Gründen von der Kirche her schwer gemacht wurde und sind in die Episkopalkirche konvertiert, in der auch die Familie Wheelwright angebunden ist, die zuvor zu den Kongregationalisten zählte ...

Owen selbst ist stark dem Gott-Glauben gebunden und schon in Kinderjahren bibelfest. Er zeigt allerdings eine extrem starke Rebellion der katholischen Kirche gegenüber ...

Auch John Wheelwright hat Ecken, da er vaterlos ist. Seine alleinerziehende Mutter Tabitha  verschweigt ihm den Namen des Erzeugers ... Es ist Owen, der sich ihm bei der Vatersuche behilflich zeigt ... So richtig alleinerziehend ist die Mutter aber nicht, denn in Johns Erziehung wirkt auch ihre Mutter Harriet mit ein. 

Zwischen Owen und John entwickelt sich eine besondere und lebenslange Freundschaft. Owen ist körperlich zwar klein geraten, aber zeigt immense geistige Größe und erhält als Schulbester jeden Schulabschluss, den er haben wollte … Er wird sogar an der Gravesent - Akademy Schulsprecher und kritischer Autor einer regelmäßigen Schülerzeitung. 

Eine besondere Rolle spielt auch Johns Mutter in Owens Leben, allerdings nicht nur, dass sie die durch sein Einwirken über einen sportlichen Unfall tödlich aus dem Leben gerissen wurde …

Cover und Buchtitel 

Das Cover hat mich sehr angesprochen und noch vor dem Lesen musste ich mich fragen, welche Bedeutung es haben könnte? Die Auflösung ist dem Buch zu entnehmen. Das Motiv, eine ärmellose Schneiderpuppe mit dem roten Kleid, ist als ein Double mit Johns Mutter in Verbindung zu bringen.

Zum Schreibkonzept
Das Buch beginnt mit einer Widmung an John Irvings Eltern. Auf der folgenden Seite gibt es zwei Bibelverse, anschließend einen dritten Spruch, der sich auch an die Christmenschen richtet. Diese drei Verse bereiten die Leser*innen auf die Hauptthemen des Buches vor.

Owen spricht in Großbuchstaben. Im Buch ist ein Kapitel mit Die Stimme belegt. 

Anschließend ist ein Inhaltsverzeichnis abgedruckt, das mit neun Kapiteln untergliedert ist. Das Werk umfasst 852 Seiten. Am Ende ist eine Danksagung mit abgedruckt.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr authentisch sind die Lebensereignisse und die Charaktere aller Figuren beschrieben. Die Geschichte wird in der Retroperspektive aus der Ich-Perspektive des erwachsenen Johnny Wheelwright erzählt.

Die Erzählperspektiven wechseln ab zwischen Vergangenheit (1950er und 1960er-Jahre) und der Gegenwart (1987).

Die Erzählstruktur ist sehr strategisch gewählt, sodass dadurch die Neugier bis zum Schluss lebendig bleiben konnte.

Meine Kritik?
Ich kann mir vorstellen, dass viele Owen als einen kleinen witzigen Gnom in der Luft zerreißen werden, obwohl er alles andere als witzig ist. Mir ist er dagegen wohlwollend ans Herz gewachsen. Mit seiner außergewöhnlichen charismatischen Art schafft er es, andere 
von seinen Ideen zu überzeugen und andere wiederum zur Weißglut zu bringen. Wie aus dem Werk zu entnehmen ist, war er durchaus auch ein Mensch, den man lieben konnte. Man kann Owen  mögen, man kann ihn aber auch als unausstehlich, unsympathisch und als unbequem wahrnehmen. Es gibt etliche Szenen, die aufstoßen lassen, dennoch halte ich zu ihm. Nicht nur, dass er Mut bewiesen hat, ein Leben seiner Art zu meistern, sondern weil er in der Lage war, sich kritisch einem System gegenüber zu stellen, das von anderen nicht hinterfragt wurde. Wobei Mut nicht der richtige Ausdruck ist. Er hat agiert, weil er nicht anders konnte. Er musste einfach Missstände aufdecken. Und er musste diese Missstände aufzeigen, den Menschen radikal den Spiegel vorsetzen, sie aufrütteln, wenn er weiter in seiner Welt überleben wollte. Ich beneide ihn, weil er mit seiner Energie so viel Kampfgeist bewiesen hat, und er damit viele Menschen zum Nachdenken bewegt hat. Er war in allem einfach schlagfertig aber nicht im Bösen, nicht in einer narzisstischen und egomanen Form. Ihm ging es nicht um Konkurrenz und um recht haben müssen, nicht um besser sein müssen als andere. Ihm ging es immer um die Sache selbst, für die er eingestanden hat.

Mein Fazit
Ein Buch über Freundschaft, Religion, Liebe, Lügen, Politik. Ein großes Buch über Loyalität. Ein Buch über Wunder …

Nach dem Lesen musste ich die ganze Geschichte vom Anfang bis zum Ende nochmals vor meinem inneren Auge Revue passieren lassen. Dieser Irving hat es verdient, ein zweites Mal gelesen zu werden.

Viel Feingefühl, viel Esprit und jede Menge Weisheiten hat er in seine Geschichten gewoben.

Owen Meany ist in meine Seele eingezogen und wohnt da erst mal. 

Mein Highlight zum Jahresabschluss von 2020.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Obwohl dieses Buch mittlerweile zu den modernen Klassikern zählt und es viele Irving-Fans schon nach der Erstveröffentlichung gelesen haben, gibt es doch noch einige wie mich, die erst jetzt empfänglich für diesen Buchtitel geworden sind. Im Netz wurde ich auf eine Buchbesprechung dazu aufmerksam und musste mir, nach dem ich den Klappentext studiert hatte, das Buch unbedingt auch zulegen.

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (sachlich, fantasievoll, distanziert)
2 Punkte: Differenzierte, facettenreiche Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte; autobiographische Erzählweise
2 Punkte: Erzähl-und Schreibstruktur, Gliederung: Ungebunden
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein.

12 von 12 Punkten

________________

Das erste Wunder, an das ich glaube,
ist mein eigener Glaube.
(Owen Meany)

Gelesene Bücher 2020: 25
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich lese mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Der Mensch ist mehr als nur die biologische Erbmasse.
Er ist, was er innerlich denkt und fühlt.
(M. P.)

Die Herkunft eines Menschen

Die Wurzeltheorie verdammt Menschen zu ewigen Ausländer*innen, nur, weil sie eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder einen anderen Namen tragen. Die meisten haben ihre Wurzeln dort geschlagen, wo sie geboren wurden und / oder dort, wo sie ihr ganzes Leben zugebracht haben.

„Bäume haben Wurzeln, doch Menschen haben Beine, und der liebe Gott wird sich schon bei der Einrichtung der Welt auf diese Weise etwas gedacht haben. Im Grunde sind wir nicht dazu da, ortsfest wie ein Baum zu leben“.
(Denis Scheck im Interview mit Iris Wolf, aus ARD-Buchmessenbühne 2020)

Es lebe die menschliche Vielfalt in Deutschland und überall.
(M. P.)

 


Sonntag, 21. Juni 2020

Dennis Lehane / Der Abgrund in dir (1)

Foto: Pixabay
Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Da ich in der Regel keine Krimis lese, und ich den Klappentext nur grob überflogen habe, bin ich zu diesem Buch gelangt, weil es mich durch den Titel neugierig gestimmt hat. Ich dachte, ich bekomme es hier mit einer komplizierten fiktiven psychischen Familienbiografie zu tun, wenn auch der Fokus anfänglich hauptsächlich auf die gestörte Beziehung zwischen Mutter und Tochter gelegt zu sein schien. Aber der Roman entpuppte sich immer mehr zu einem blutrünstigen Krimi …  Obwohl man schon auf der ersten Seite angeblich mit einem Mord zu tun bekommt, hätte ich hellhörig werden sollen. Dennoch habe ich ihn weitergelesen, weil ich dachte, dass die komplexe Psyche der Protagonistin die Oberhand behalten würde. 

Daher möchte ich den Krimi, bzw. den Psychothriller ganz schnell wieder aus meinem Kopf verbannen, weshalb ich mich hier nur kurz und nur mit knappen Details auslassen werde.

Es gibt in der Realität genug Gewalt, kriminalistische aber auch legale, wenn ich z. B. an  die Schlachthäuser denke, in denen pro Sekunde weltweit 3000 Tiere gequält und anschließend geschlachtet werden, dann ist mir, als würde unser Planet eines Tages in einem Ozean von Blut versinken.

Deshalb möchte ich mich nicht auch noch fiktiv mit diesen brutalen Bildern befassen, meinen Geist mit diesen unschönen Vorstellungen nähren, die man so schnell nicht mehr vergessen kann, wenn sie sich im Kopf erst mal festgesetzt haben.

Aber an alle Krimileser*innen. Ich kann dieses Buch sehr wohl weiterempfehlen. Er war gut, authentisch, nur bei den brutalen Szenen musste ich mir die Ohren zuhalten, die Augen schließen und dann bin ich durch die Seiten gerast, um endlich einen fixen Abschluss daraus zu finden.

Nun ist es eine Woche her, seit ich den Roman ausgelesen habe, mal schauen, was ich nach diesem schnellen Lesen noch weiß, und ich merke, dass die brutalen Szenen durch den Zeitabstand in meiner Vorstellung wieder verblasst sind, wenn mir auch die Bilder noch durchaus präsent sind.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Zu Beginn bezieht sich die Handlung auf eine gestörte Beziehung zwischen Tochter und Mutter namens Rachel und Elizabeth Child. Elizabeth ist alleinerziehend und die Tochter  Rachel leidet darunter, ihren Vater nie kennengelernt zu haben. Elizabeth hatte mehrere Affären, mehrere Gelegenheitsliebhaber, sie konnte sich auf keine feste Bindung einlassen. Beruflich geht sie auf einem renommierten College einer Lehrtätigkeit in der Fachrichtung Psychologie nach und ist erfolgreiche Buchautorin von Die Treppe, ein psychologischer Ratgeber mit mehreren Folgebänden. Wer der Vater von Rachel ist, macht die Mutter ein großes Geheimnis daraus, das sie schließlich mit ins Grab nimmt. Nach dem Tod der Mutter engagiert Rachel einen Privatdetektiv, der den leiblichen Vater ausfindig machen soll. Brian Delacroix soll den ominösen Vater finden, obwohl er angibt, dass er dafür nicht geeignet sei, doch Rachel hält weiter an ihm fest. Im Laufe der Zeit wird aus dem Privatdetektiv Rachels Ehemann, nach dem ihre erste Ehe gescheitert ist.

Rachel konnte sich zu keiner stabilen Persönlichkeit entfalten, und so entwickelt sie psychische Störungen wie Panik und Angstattacken. Mitten vor laufender Kamera erleidet sie auf Haiti einen psychischen Zusammenbruch, der ihre Karriere daraufhin zerstört. Rachel verkriecht sich immer mehr in ihren vier Wänden.

Sie ist durch ihre Erkrankung ihrem Ehemann gegenüber sehr misstrauisch geworden, denn sie ist es leid, ständig belogen zu werden, bis sie aus eigenem Antrieb herausfindet, dass Brian mit mehreren Identitäten unterwegs ist. Sie fühlt sich hintergangen und betrogen, sodass ihr Eheleben mit Brian dadurch immer mehr ins Wanken gerät.

Welche Szene hat mir nicht gefallen?
Die gesamte Tragik zwischen Rachel und der Mutter, die gesamte Tragik zwischen Rachel und der Beziehung mit Brian Delacroix. Die Mutter konnte gute Ratgeberbücher schreiben, hätte sich doch selbst einmal Rat geholt, um ihrer vaterlosen Tochter besser beistehen zu können.

Welche Szene hat mir gefallen?
Gefallen hat mir nur der Gerechtigkeit halber eine Szenerie aus einer Schauspielschule, die sich zwischen Dozent und Student zugetragen hat. Ein abwertender Hochschullehrer, der einen schwächeren Studenten mit einer Fäkalsprache dermaßen erniedrigt hat, sodass der Kommilitone Brian, der sehr sensibel darauf reagiert, den Raum verließ, einen Pümpel holte, um dem Dozenten damit die Fresse zu polieren, was ihm sichtlich gelungen war. Obwohl Brian nach dieser Aktion aus dem College geworfen wurde, glaubte er, dass dieser Denkzettel für alle Zeiten ausreichen würde, um keinen schwächlichen Studenten mehr drangsalieren zu müssen.

Welche Figur war für mich eine Sympathieträgerin?
Kann ich nicht sagen.

Welche Figur war mir antipathisch?
Elizabeth Child. Ich fand es grausam, dass sie ihrem Kind den Vater vorenthalten hat.

Meine Identifikationsfigur
Keine.

Cover und Buchtitel
Das Cover fand ich das Beste von allem. Ein sehr surreales Motiv. Ganz nach meinem Geschmack.
Cover und Buchtitel haben dafür gesorgt, dass ich mir das Buch angeschafft habe. Interessant herauszufinden, von welchem Abgrund hier die Rede ist, wobei mir Abgründe im Nachhinein besser gefallen hätte. Erst dachte ich, als ich das Buch gekauft habe, dass es hier um den Abgrund von Rachel gehen würde. Abgründe, weil das Innenleben derjenigen Figur, die mit mehreren Masken unterwegs ist, viel zu komplex ausgestattet ist. 

Zum Schreibkonzept
Auf der ersten Seite sind zwei bemerkenswerte Zitate von Buddy Johnson und von René Descartes zu entnehmen, deren Zusammenhänge man eigentlich erst versteht, wenn man das Buch ausgelesen hat. Auf den 527 Seiten ist die Geschichte in 35 Kapiteln gegliedert. Zum Schluss gibt es die übliche Danksagung. Der Kontext ist klar und flüssig, die Abläufe logisch geschrieben, wenn sie auch auf den ersten Blick ein wenig in die Irre führen sollten. Dazu noch gut verständlich, und reichlich bestückt mit Aha-Erlebnissen. Viele Krimis habe ich bisher meist als gekünstelt erlebt, dieser dagegen empfand ich mit wenigen Ausnahmen als recht authentisch, weshalb ich ihn zu Ende gelesen habe.

Meine Meinung
Der Schluss hat mich allerdings überhaupt nicht überzeugen können. Außerdem muss ich auch dem Klappentext ein wenig widersprechen. Rachel habe ich überhaupt nicht als eine glückliche Persönlichkeit wahrgenommen, die alles hatte, was ein glücklicher Mensch braucht. Nicht nur, dass ihr der Vater fehlte, sondern auch das Leben, das sie führte, mehr als anstrengend war. Nachdem ihre Suche nach ihrem Vater und schließlich auch ihre erste Ehe gescheitert ist, bricht auch ihre zweite Ehe durch Lügen und Verrat auseinander. Rachel war für mich eine sehr betrübte und instabile Persönlichkeit, die nicht auf festem Boden stand. Die Wurzeln ihrer psychischen Instabilität sind in ihrer Kindheit zu finden. Die Mutter, die mehr mit sich und ihrem Leben beschäftigt war, ignoriert die tiefe Sehnsucht ihrer Tochter, ihren Vater kennenlernen zu wollen. Rachel war ein Kind, das sich mit dem Ausweichen der Mutter nicht abfinden konnte. Bis hierhin hatte das Buch starke psychologische Züge, als sich schließlich durch Brian Delacroix kriminalistische Szenen anschlossen.

Zu viel verraten? Keine Sorge, Rachels erste Ehe hatte in dem Roman nicht besonders viel Raum eingenommen. Alles andere habe ich nur kurz angerissen. Und vieles andere habe ich weggelassen. Es bleibt also noch genug Raum für eigene Fragen, eigene Entdeckungen und eigene Interpretationen.

Mein Fazit
Wie Eingangs schon geschrieben, ist es auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Krimi für Leser*innen, die sich gerne mit diesem Genre befassen. 

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Auf der Buchmesse von 2019 habe ich es am Diogenes-Stand käuflich erworben. 

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
1 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
Elf von zwölf Punkten.

________________
Jeder kann die Welt mit seinem
Leben ein kleinwenig besser machen.
(Charles Dickens)

Gelesene Bücher 2020: 14
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Der Mensch ist mehr als nur die biologische Erbmasse.
Er ist, was er innerlich denkt und fühlt.
(M. P.)
Die Herkunft eines Menschen
Die Wurzeltheorie verdammt Menschen zu ewigen Ausländer*innen, nur, weil sie eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder einen anderen Namen tragen. Die meisten haben ihre Wurzeln dort geschlagen, wo sie geboren wurden und / oder dort, wo sie ihr ganzes Leben zugebracht haben.

Es lebe die menschliche Vielfalt in Deutschland und überall.
(M. P.)