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Sonntag, 25. September 2016

L. Frank Baum und Robert Ingpen / Der Zauberer von Oz (1)

Lesen mit Tina

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Mir hat dieser Kinderklassiker sehr gefallen. Die vielen, schönen Illustrationen peppten das ganze Märchen noch weiter auf. Das Märchen ist weder kitschig, noch überfrachtet an Gefühlen, und es hält für die Kinder die richtigen Abenteuer bereit. Ein wenig hat mich das Märchen an Alice im Wunderland erinnert. Ich gebe zur Erinnerung erneut den Klappentext rein:
Ein Wirbelsturm entführt Dorothy aus ihrer Heimat Kansas in das Märchenland Oz, in dem Hexen und Zauberer leben, Tiere sprechen, Affen fliegen und silberne Schuhe über magische Kräfte verfügen. Dorothy fürchtet schon, weder ihre Heimat noch Tante Em und Onkel Henry jemals wiederzusehen, doch dann gelangt sie mit ihrem Hund Toto auf der Gelben Ziegelsteinstraße in die Smaragdstadt, wo sie den Zauberer von Oz um Hilfe bei der Heimreise bittet. Robert Ingpens geniale Darstellungen der unwiderstehlichen Charaktere – wie der Vogelscheuche, des Blechmanns und des Feigen Löwen – nehmen junge Leser wie eingeschworene Fans mit auf eine spannende und außergewöhnliche Reise ins märchenhafte Land Oz.
Nicht nur ein Märchen über Freundschaft. Dorothy und ihr Hund Toto knüpfen diese mit der männlichen Vogelscheuche, die nur Stroh im Kopf hat und diese sich ein Hirn wünscht, wie ihn richtige Menschen haben. Dorothy nimmt die Vogelscheuche mit auf die Reise zum Zauberer Oz, damit er ihr ein Hirn zaubern kann.
Sie treffen auf den blechernen Holzmann, der unbeweglich geworden ist, da er eingerostet ist. Dorothy ölt den Blechmann ein, sodass dieser wieder lebendig wird. Der Blechmann klagt, dass er kein Herz hat. Eine böse Hexe habe ihn verzaubert. Er möchte wieder ein Herz haben, damit er lieben kann und er zu seiner Freundin zurückkehren möchte. Auch den Blechmann nimmt Dorothy mit auf die Reise in der Erwartung, der Zauberer Oz könne ihm ein Herz zaubern. Anschließend treffen sie den Feigen Löwen, der vor anderen Angst hat. Er wünscht sich mehr Mut, damit er sich den Titel, König der Tiere, auch wirklich verdient hat. Und so nimmt Dorothy auch den Löwen mit auf die Reise zum Zauberer Oz, damit dieser ihm mehr Mut zaubern kann.

Sie alle begeben sich gemeinsam auf ein Abenteuer. Viele ungewöhnliche Wesen treffen sie auf ihren Wegen. Auch böse Wesen, doch die Freunde halten zusammen und beschützen sich gegenseitig.

Ich raste hektisch durch die Buchseiten, weil ich so neugierig auf den Zauberer geworden bin. Der Weg bis dahin ist sehr lang, man muss also recht geduldig sein, und die Abenteuer mit den Figuren innerlich mitgehen und mitbangen.

Mehr möchte ich nun nicht verraten …

Ich warte noch ab, was Tina zu dem Buch erzählen wird. Wir werden miteinander telefonieren, wenn sie damit auch durch ist. Kurz hat sie mir einen Zwischenstand verkündet, dass auch sie von dem Märchen beglückt ist. Ich freue mich auf den Austausch, den ich später nachtragen werde.

Meine Buchempfehlung? Dieses Buch ist sehr für Kinder geeignet. Sie erleben, was Freundschaft ist, und dass man Freundschaften eingehen kann, auch wenn diese Freunde nicht perfekt sind. Und dass sie gemeinsam schwere Lebensprüfungen meistern können, indem sie zusammenhalten. Außerdem werden sie durch wunderschöne, farbige Landschaften geführt ...
Ein Buch nur für Kinder? Nein, auch für Erwachsene. Die literarische Sprache ist überhaupt nicht kindlich. Eher neutral. Sonst hätte ich das Buch nicht gelesen ...

Der Zauberer von OzDie Buchverfilmung, ein Musical, ist eher was für große Kinder und es gibt zwischen Film und dem Buch große Abweichungen. 

Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten.

Weitere Informationen zu dem Buch:

  • Gebundene Ausgabe: 193 Seiten
  • Verlag: Knesebeck (17. August 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3868733639
  • ISBN-13: 978-3868733631
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 6 - 8 Jahre

Nachtrag, Telefongespräch mit Tina:

Tina sagte mir, dass es verschiedene Ausgaben gibt, speziell für Kinder. Ich habe mal recherchiert und sie hat recht. Diese Ausgaben für Kinder sind in einer viel einfacheren Schreibweise verfasst. 

Weitere Gesprächsinhalte sind auf Tinas Buchbesprecbung nachzulesen.


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Gelesene Bücher 2016: 53
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Sonntag, 28. August 2016

Tinas und Miras gemeinsame Bücherliste

Tina und ich lesen gemeinsam ein Buch ...

Tina war so freundlich und hat sich die Mühe gemacht, für uns die Buchtitel herauszuschreiben, die wir gemeinsam auf unserem SuB liegen haben.

Mit unserem gemeinsamen Leseprojekt haben Tina und ich Ende August 2016 gestartet.

Ich freue mich sehr, nun neben Anne-Marit Strandborg eine weitere Lesefreundin gefunden zu haben.

Die fettgedruckten Bücher haben wir in der Zwischenzeit schon gelesen.

(***) Abgebrochene Bücher

  1. Andersson, J. Per: Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden
  2. Atkinson, Kate: Die Unvollendete
  3. Auster, Paul: 4321
  4. Barry, James Matthew: Peter Pan
  5. Baum, L. Frank: Der Zauberer von Oz
  6. Bucay, Jorge: Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
  7. Coetzee, J. M.: Schande
  8. De Stefano, Cristina: Oriana Fallaci
  9. Fante, John: Der Weg nach Los Angeles
  10. Ferrante, Elena: Meine geniale Freundin
  11. Haig, Matt: Wie man die Zeit anhält 
  12. Hansen, Dörte: Das alte Land
  13. Herrmann, Judith : Alice
  14. Hunt, Rebecca: Everland (***
  15. Irving, John: Bis ich dich finde
  16. Johansson, Lars Vasa: Anton hat kein Glück
  17. Kipling, Rudyard: Das Dschungelbuch
  18. Lindgren, Astrid: Die Brüder Löwenherz
  19. Mahlke, Inger-Maria: Archipel
  20. Maron, Monika; Ach Glück
  21. Marschner, Rosemarie: Das Bücherzimmer
  22. Mason, Simon: Mondpicknick
  23. Moyes, Jojo: Eine Handvoll Worte
  24. Murakami, Haruki: Mister Aufziehvogel
  25. Peetz, Monika: Die Dienstagsfrauen (***)
  26. Rugen, Eugen: Follower
  27. Schirach,Ferdinand: Verbrechen
  28. Zusak, Markus: Der Joker
  29. Kehlmann, Daniel: Tyll





Freitag, 26. August 2016

Dörte Hansen / AltesLand (1)

Lesen mit Tina

Ich habe das Buch am Freitag, 26.8., schon beendet. Ich bin nur nicht dazu gekommen, eine Rezension dazu zu schreiben. Zu dem Buch bin ich ein wenig zwiegespalten. Einerseits fand ich die Themen in dem Buch recht interessant, andererseits bin ich sehr schlecht in die Lebensgeschichten reingekommen. Gerade am Anfang hatte ich so meine Mühe und musste erneut zur ersten Seite zurückblättern, weil sich mir die Namen einfach nicht einprägen wollten. Als schließlich beim zweiten Anlauf die Namen der Figuren Gesichter bekamen, wurden sie mir allmählich vertraut, aber ich konnte mir nicht jede Figur merken und nicht jede Figur fand ich interessant. Die Atmosphäre in dem Buch fand ich außerdem arg unterkühlt und mit Ausnahmen von Anne und Karl Eckhoff waren mir die anderen Figuren schier unsympathisch. Das habe ich selten bisher gehabt. Aber es kommt vor und deshalb fällt es mir so schwer, über dieses Buch eine Rezension zu schreiben.
Der Schreibstil hat mir auch nicht immer zugesagt, manchmal wirkten die Sätze auf mich wie abgehackt ... Über manche Szenen musste ich allerdings lachen, wirkten recht lustig, humoristisch. 

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen. 
Außerdem waren das für mich viel zu viele Personen, auf so wenigen Buchseiten. Jeder Mensch hat darin so seine eigene Geschichte. Es gab demnach jede Menge Geschichten zu lesen … Mir war dies allerdings ein wenig zu überfrachtet, einfach auch, weil die Themen und die Menschen recht ernst waren.

Ich tat mir sehr schwer mit Vera Eckhoff. Eine recht kalte Person, die im Wald sämtliche Wildtiere abknallt und sie ohne mit der Wimper zu zucken zu Wurst verarbeitet. Das waren sehr blutige Szenen. Die Autorin hat diese recht detailliert beschrieben, als Vera die abgeschossenen Tiere zerlegt hat. Man hörte dabei die Knochen knacken. Auch wenn Vera Eckhoff ihre ureigene Psychologie hat, weshalb sie so geworden ist, wie sie ist, habe ich trotzdem kein Verständnis für ihre Gier nach Fleisch ... Erst im höheren Alter hörte sie mit dem Töten auf.  Leider hat sie ihr Trauma als Flüchtlingskind nicht aufgearbeitet … Auch ihre Mutter hat ihr Trauma nicht aufgearbeitet und verlässt ihre Tochter, bis die Vergangenheit sie schließlich einholt …

Karl Eckhoff, der Sohn von Ida Eckhoff, kommt nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem Hinkefuß zurück. Seine Mutter erkennt die inneren Nöte ihres Sohnes nicht. Auch Karl ist durch den erlebten Krieg traumatisiert. Aber für die Mutter, die nicht in der Lage ist, in das Innere ihres Sohnes zu schauen, vergleicht ihn stattdessen mit zurückgekehrten Soldaten, denen verschiedene Körperteile fehlen,  betrachtet Karls Leid als gering. Karl habe es nicht so schwer erwischt und so bagatellisiert sie   seinen Hinkefuß. Karl hat nicht den Mut, über seine Kriegserlebnisse zu sprechen. Ida Eckhoff, auch eine sehr kalte Person, die Opfer ihrer eigenen Kälte wurde ...

Karl war mir sympathisch, weil er es war, der sich um die kleine Vera gekümmert hat. Er hat ihr Spielsachen gebaut, Schlittschuhe geschenkt, sie auf der Schaukel bis zu den Baumkronen angestoßen. Doch Karl war psychisch sehr angeschlagen, zog sich in seine eigene Welt zurück. Später war es Vera, die sich verantwortungsbewusst um Karl gekümmert hat …

Die kleine Vera sprach auch nur das Nötigste, beobachtete aber recht intensiv ihre neue Welt, ihre neue Heimat, in der hauptsächlich Plattdeutsch gesprochen wurde ...

Flüchtlinge waren in dem Dorf nicht erwünscht und sie wurden als Polackenpack beschimpft. Vera kam mit ihrer Mutter aus Ost-Preußen. Sie wird hier alt, verlebt in dem alten Land über sechzig Jahren …

Bis eines Tages ihre Nichte Anne mit ihrem kleinen Sohn Leon auftaucht … Anne ist alleinerziehende Mutter. Christoph, der Vater des Kindes, hat eine neue Freundin, Marion, Lektorin eines Buchverlages. Christoph schreibt Krimis. Er nimmt sein Kind regelmäßig zu sich ...
Anne, die sich verantwortungsvoll um Leon kümmert, und sich immer für ihr Kind einzusetzen weiß, war mir sehr sympathisch gewesen. Sie muss allerdings lernen zu akzeptieren, dass Leon ein neues Geschwisterchen bekommt und Christoph nicht mehr ihr Partner ist. Marion ist hochschwanger ...

Anne ist Vegetarierin und ernährt auch Leon vegetarisch. Die Erzieherin nimmt die vegetarische Haltung nicht wirklich ernst, da Leon im Kindergarten Gulasch als seine Lieblingsspeise auserkoren hat … Ich fragte mich, welche Haltung hat die Autorin selbst zu einer fleischlosen Ernährung? Was will sie denn beweisen, dass Leon Fleisch mag, dass vegetarischessen sinnlos ist? Dass Fleisch schmecken  kann, das zweifelt niemand an, man kann trotzdem auf Fleisch verzichten. Außerdem weiß Leon gar nicht, dass Gulasch das Fleisch eines getöteten Tieres ist …

Ich mache nun hier Schluss.


Telefongespräch mit Tina, Freitag, 26.08.16, um 18:00 Uhr

Ich werde nicht das ganze Gespräch hier festhalten können, aber es soll gesagt sein, dass der Austausch zwischen uns beiden sehr schön und recht intensiv war.

Viele Blickpunkte konnten wir gemeinsam teilen. Auch Tina kam z. B. anfangs schwer rein. Über Annes Musikerfamilie haben wir gesprochen, die für Anne unglücklich verlaufen ist, da ihr jüngerer Bruder von dem musikalischen Talent her ihren Platz eingenommen hat, weshalb Anne schließlich eigene Wege gegangen ist, und sie die Musik ganz aufgegeben hat und stattdessen in eine Tischlerlehre geht. Tina fand Anne auch am sympathischsten. Aber Tina hatte Vera gegenüber mehr Verständnis als ich es aufbringen konnte. Bei mir hört das Verständnis bei Menschen auf, die Tiere schlecht behandeln.

Tina fand die Tierszenen auch zu blutig, aber die Tiere würden nicht so leiden wie die Nutztiere in der Massentierhaltung, die z. B. noch nie Sonnenlicht gesehen haben. Ja, da hat sie wohl recht. Das ist trotzdem nicht schön, da Tiere auch Familien haben und sie mit dem Abknallen aus dem Leben herausgerissen werden.

Wie klischeehaft war das Buch in der Frage, ob es immer Mütter sind, die sich um die Kinder kümmern? Wo bleiben da die Väter? Ich fand das nicht klischeehaft, sondern ein Teil unserer Realität. Ich habe heute mal wieder drei befreundete Mütter gesehen, die alle drei einen Kinderwagen vor sich hergeschoben haben. In Darmstadt gibt es viele familienfreundliche Gaststätten und es sind überwiegend die Mütter, die dort mit ihren Kindern und ihren Freundinnen einkehren.

Tina und ich freuen uns schon auf unser nächstes Buch, das wir Ende September gemeinsam lesen werden.

Und hier geht es per Mausklick zu Tinas Buchbesprechung.


Mein Fazit?

Auch wenn mir das Buch nicht besonders gut gefallen hat, hat es mich als Leserin sehr betroffen gestimmt. Nun habe ich aber so gar nichts zu dem Buchtitel geschrieben. Ich möchte nur kurz anfügen, dass das Landleben sehr hart ist, es aber von den Städtern stark idealisiert wird, die die Lebensweise der Bauern abwertend betrachtet haben und sie diese für mehr oder weniger primitiv hielten.

Dann kommt hinzu, dass die ProtagonistInnen keine Psychohygiene betrieben haben, und ihnen nichts anderes übrig blieb, als mit dem Trauma bis zu ihrem Lebensende zu leben. Karl litt für den Rest seines Lebens recht heftig unter der Posttraumatischen Belastungsstörung, weil er keine Gelegenheit fand, sich mit seinen Kriegserlebnissen auseinanderzusetzen. Dabei fällt mir das Buch von dem Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich Die Unfähigkeit zu trauern ein, dass Menschen, die ihr Trauma nicht aufarbeiten, sie gezwungen seien, die Geschichte zu wiederholen.

Sieben von zehn Punkten.

1 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
1 Punkte: Differenzierte Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
1 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus

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Gelesene Bücher 2016: 48
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86