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Mittwoch, 21. Dezember 2016

Eugen Ruge / Follower

Drittes Buch aus der 
diesjährigen Buchmesse 

Lesen mit Tina und Anne 

Klappentext
Vierzehn Sätze über einen fiktiven Enkel 
Fünf Jahre nach dem internationalen Erfolg von «In Zeiten des abnehmenden Lichts» entwirft Eugen Ruge eine Geschichte, die in Ton und Tempo kaum unterschiedlicher sein könnte und sich doch als überraschende Fortschreibung erweist. 
Ein Buch über die Zukunft, in der wir schon heute leben. Unter dem künstlichen Himmelsblau von HTUA-China ist ein Mann unterwegs, um die neueste Geschäftsidee seiner Firma zu vermarkten: "true barefoot running" heißt das erstaunliche Produkt. Nio Schulz lebt mit Big Data, in einer Welt der Genderkameras, der technischen Selbstoptimierung. Er schwimmt im Strom unaufhörlicher Information: In Australien wird die Klimabombe gezündet, seine Freundin in Minneapolis verhandelt mit ihm über Leihmutterkosten, und @dpa meldet den Tod des einschlägigen Eigenbrötlers und Fortschrittsfeinds Alexander Umnitzer - seines Großvaters. 
Nio ist fortschrittlich. Schon neununddreißig, kämpft er darum, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Aber auf dem Weg zum Geschäftstermin verschwindet er vom Radar der Überwachungsbehörden. 
Voller überraschender Einfälle und Echos, mit sarkastischem Humor und auf distanzierte Weise mitfühlend, erzählt «Follower» die Geschichte der nächsten Generation und zugleich, in einer aberwitzigen Ausholbewegung, die Vorgeschichte – von allem.

Autorenporträt
Eugen Ruge wurde 1954 in Soswa (Ural) geboren. Der diplomierte Mathematiker begann seine schriftstellerische Laufbahn mit Theaterstücken und Hörspielen. Für «In Zeiten des abnehmenden Lichts» bekam er den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen der Roman «Cabo de Gata», die Bände «Theaterstücke» und «Annäherung. Notizen aus 14 Ländern».

Meine ersten Leseeindrücke

Also, ich muss gestehen, Ruge ist nicht mein Typ von Schriftsteller. Der Stoff ist mir viel zu trocken. Allerdings als ich die ersten Seiten gelesen habe, musste ich so heftig lachen wegen der Interpunktion. Atemloses Lesen, weil der Punkt immer erst zum Ende eines Kapitels gesetzt ist. Wenn man einen Satz nochmals lesen möchte, dann muss man erstmals diesen Satz suchen ... Man kann ja schlecht das ganze Kapitel nochmals lesen, nur, weil man den Satz nicht finden kann.

Ich bin wirklich gespannt, wie der Autor sein Thema zum Ende bringen wird. 155 Seiten habe ich schon durch. Das Buch liest sich ein wenig wie ein totalitärer Staat virtueller Art. 

Tina ist von Ruge ganz begeistert ...

Anne hat abgebrochen, und ich wäre ihr gerne gefolgt, aber ich wollte Tina nicht alleine lassen. Es ist ja ein recht dünnes Buch. Ist aushaltbar. Naja, und ein wenig Neugier auf das Buch ist doch noch geblieben. 😈


Weitere Informationen zu dem Buch

  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
  • Verlag: Rowohlt; Auflage: 1 (26. August 2016)
  • 22,95 €
  • ISBN-10: 3498058053
Und hier geht es auf die Verlagsseite von Rowohlt


Samstag, 26. November 2016

James Matthew Barry / Peter Pan (1)


Lesen mit Tina

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Gestern Abend habe ich noch die letzten Seiten geschafft. Von dem ganzen Märchen hat mir der Schluss am besten gefallen. Der Rest? Ein wenig sonderbar. Ein wenig düster. Und recht gewaltvoll und blutrünstig in vielen Szenen. Nun habe ich aber nicht mit den Augen eines Kindes gelesen, weshalb es so sehr schwer für mich ist, eine Bewertung zu diesem Buch abzugeben. Manche Beschreibungen finde ich für achtjährige Kinder definitiv zu schwer. Aber zu einem endgültigen Urteil entschließe ich mich erst im Austausch mit meiner Lesepartnerin Tina. Unser Telefongespräch ist für Montagabend vorgesehen.


Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Mit Peter Pans Suche nach seinem Schatten im Kinderzimmer von Wendy, John und Michael Darling beginnt eine der bekanntesten klassischen Erzählungen, die seit nunmehr 100 Jahren die Fantasie von Jung und Alt beflügelt. Wendy und ihre beiden Brüder begleiten Peter ins Nimmerland. Auf der zauberhaften Insel haben sie zusammen mit den »verlorenen Jungen« und der spitzbübischen Fee Glöckchen eine Reihe spannender Abenteuer zu bestehen. Gemeinsam treffen sie auf Meerjungfrauen, tapfere Indianer und natürlich die Piraten der Jolly Roger und ihren berüchtigten Anführer Kapitän Hook, dessen Schicksal in den Händen eines krähenden Jungen und eines tickenden Krokodils liegt. 
Dass Nana, der Hund der Familie Darling, das Kindermädchen der drei Kinder Wendy, John und Michael ist, ist schon sehr originell. Weil die Familie eigentlich arm ist, wurde der Hund als Kindermädchen eingesetzt, um Kosten zu sparen. Der Vater der Kinder, von Beruf Angestellter bei einer Bank, legt sehr viel Wert auf seinen Ruf- und auf die Einhaltung gesellschaftlicher Konventionen. Er lässt nichts nach außen durchdringen, wie arm die Familie eigentlich ist. Und auch nicht, dass Nana das Kindermädchen ist.
Wendy, das älteste Kind, erfährt von Peter Pan über ihre Gedanken. Da die Mutter in die Köpfe ihrer Kinder schauen kann, bekommt sie mit, dass es einen Jungen namens Peter Pan gibt:
Frau Darling hörte zum ersten Mal von Peter, als sie in den Köpfen ihrer Kinder Ordnung machte. Es ist der abendliche Brauch jeder guten Mutter, die Köpfe ihrer schlafenden Kinder zu durchstöbern und die Dinge für den nächsten Morgen zu ordnen. Die vielen Sachen, die während des Tages verlegt wurden, kommen dann wieder an ihren richtigen Platz. (2010,12)
Wobei man später erfährt, dass Frau Darling als Mädchen selbst auch schon Kontakt mit Peter Pan hatte. Doch mit dem Eintreten ins erwachsene Alter verschwindet die Erinnerung, da Erwachsene nicht mehr heiter, unschuldig und herzlos sein können. 

In die Köpfe ihrer Kinder schauen zu können, fand ich gruselig. Hat mir persönlich nicht besonders gut gefallen. Gerade Kinder haben es gerne, Geheimnisse vor ihren Eltern zu haben.

Peter Pan lebt auf der Insel Nimmerland und führt alle Darling - Kinder dorthin, als der Vater ihnen das Kindermädchen Nana entzieht. Der Hund durfte nur noch angeleint in der Hundehütte leben. Zu außergewöhnlich für den Vater, einen Hund als Kindermädchen zu haben. Immerzu die Angst, die Nachbarn könnten dahinterkommen, und hinter seinem Rücken tuscheln.

Als Nana nicht mehr das Kindermädchen sein durfte, wurden die Kinder sehr traurig. Die Traurigkeit zog Peter Pan an, diese Kinder auszusuchen, um sie aus diesem traurigen Zuhause wegzuholen. Nachdem die Kinder im Kinderzimmer Bekanntschaft mit Peter Pan gemacht haben, entwickelten sie mit dessen Hilfe die Fähigkeit zu fliegen. Und so flogen sie auf die Insel Nimmerland.

Auf Wendys Frage, wer die Eltern von Peter Pan seien, so antwortete er, dass er am Tag seiner Geburt weggelaufen sei, und er nicht wissen könne, wer seine Eltern seien.

Peter Pan ist keinesfalls ein Junge wie jeder andere. Er ist ein Kind, das niemals erwachsen werden wollte, um ewig Spaß am Leben zu haben. Und so flüchtete er zu den Feen, bei denen er eine lange Zeit lebte.

Peter Pan genoss noch einen weiteren Vorteil. Er vertrug nur sehr schwer Ungerechtigkeiten, aber er besaß die Fähigkeit, die erlebte Ungerechtigkeit gleich wieder zu vergessen, sodass ihm jede erlebte Ungerechtigkeit vorkam, als wäre es die erste Ungerechtigkeit.

Peter Pan mag keine Erwachsenen, da diese oftmals alles verdarben, woran Kinder Freude hätten.

Wendy, John und Michael begeben sich auf ein Abenteuer. Es finden schwere Kämpfe mit Piraten, den Nixen und den Rothäuten statt.

Der Schluss hat mir am besten gefallen.


Mein Fazit?

So richtig gepackt hat mich das Märchen nicht. Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, mit meinen Gedanken überall gewesen zu sein, nur nicht bei Peter Pan und den Kindern ...

Das Buch finde ich für achtjährige Kinder zu schwer zum Selberlesen, aber zum Vorlesen geeignet. Schöne Illustrationen untermalen dieses Märchen. Manche übertriebene Gewaltszenen würde ich auslassen. Peter Pan mordet gerne große Leute. Weiß nicht, wie Kinder diese Lust auffassen und verarbeiten werden. Spaß am Leben haben wollen, das verstehe ich schon, dass aber Morden mit zum Spaßhaben dazugehört, eher nicht, wobei hier das Morden an Menschen gerichtet ist, die als „böse“ dargestellt werden. Aber im wirklichen Leben kann man auch nicht einfach Menschen töten, mit denen man nicht klarkommt.


Nachtrag, 28.11.2016, 19:00 Uhr

Telefonat mit Tina

Tina und ich hatten dieselben Eindrücke. Uns hat beiden das Märchen nicht gefallen und für ein achtjähriges Kind schwer zu lesen. Die Figur Peter Pan haben wir beide als etwas zu grausam erlebt. Auch das Alter, ein Kind, das noch seine Milchzähne hatte, aber keineswegs wie ein Kleinkind wirkt, passte nicht wirklich zusammen.

Den letzten Satz im Buch hatte ich erst ignoriert, da ich erstmal Tinas Meinung hören wollte, aber ihr ist der Satz auch aufgestoßen;
Und so wird es weitergehen, solange Kinder heiter und unschuldig und herzlos sind.
Oder auf Seite 209; Es würden nur die Kinder fliegen lernen können, die heiter, unschuldig und herzlos seien. 

Keineswegs sind Kinder herzlos.

Eine falsche Übersetzung? Tina will sich die Mühe machen, den Schluss nochmals in der Originalsprache zu lesen. 

Für Tina kam ein weiteres Problem hinzu. Sie hatte mehrmals die Disneyverfilmung gesehen und hatte dadurch ein wenig Schwierigkeiten, in das Buch rein zukommen. Ich selbst kenne den Film nicht. Aber ich hatte mit dem Reinkommen auch meine Schwierigkeit.

Ich selbst habe vor, mir die Diogenesausgabe anzuschauen. Es gibt wohl mehrere ÜbersetzerInnen. 


Dienstag, 29.11.

Da meine Neugier mittlerweile so groß ist, habe ich beschlossen, mir die Diogenes-Ausgabe auch noch zuzulegen. Ich habe das Buch im Schuber nun in meiner Buchhandlung bestellt, und kann es morgen abholen. Es sind zwei Übersetzerinnen, die sich an das Märchen herangemacht haben ... Da bin ich mal auf den Vergleich gespannt. Auf dem Cover ist Peter Pan außerdem mit grüner Kleidung abgebildet, so wie ich ihn von meinem Jugenbuch her kenne. Spricht mich eher an. 

Ich gebe dem Buch sieben von zehn Punkten. 

Und hier geht es zu Tinas Buchbesprechung.


Weitere Informationen zu dem Buch

Gebundene Ausgabe: 216 Seiten
Verlag: Knesebeck Verlag (30. September 2010)
24,95 €
ISBN-10: 386873273X
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 10 Jahre

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Man träume den Traum des Lebens immer noch am besten in einer Bibliothek.
 (Marcel Proust)

Gelesene Bücher 2016: 64
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86





Mittwoch, 26. Oktober 2016

Monika Peetz / Die Dienstagsfrauen

Lesen mit Tina ...

Klappentext
Fünf Freundinnen. Seit über 15 Jahren treffen sie sich regelmäßig am ersten Dienstag im Monat. In ihrem Stammlokal nennt man sie die Dienstagsfrauen. Einmal im Jahr unternehmen die fünf Frauen etwas gemeinsam. Dieses Jahr haben sie etwas ganz Besonderes vor: Pilgern auf dem Jakobsweg. Am Ende dieser Reise ist nichts mehr, wie es war.
Würden sie sich heute begegnen, wären sie wohl gar nicht miteinander befreundet. Aber seit die fünf Frauen vor 15 Jahren nach ihrem Französischkurs auf einen Absacker bei Luc eingefallen sind, ist am ersten Dienstag im Monat der Kamintisch für sie reserviert. Fünf Frauen, nun dies- und jenseits der vierzig, mit sehr unterschiedlichen Temperamenten:
Da ist Caroline, die Strafverteidigerin, verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Organisiert, konsequent und streitbar. Sie sagt, was sie denkt, und sie tut, was sie sagt. Und kann trotzdem gut mit Kikis Chaos umgehen. Kiki, chronisch gut gelaunt, gern verliebt, entwirft beruflich Haushaltsgegenstände. Sie hofft auch mit 35 noch, von der Wegwerfware wegzukommen. Bei Aufträgen und bei Männern. Eva wäre schon froh, wenn sie ein eigenes Leben hätte. Als Hausfrau, Ehefrau und Mutter mit brachliegender medizinischer Approbation ist sie geplagt von den schrecklichen »V’s«: vierzig, vier Kinder, verirrt. Estelle, die Apothekergattin, ist die Frau, die immer zu viel in den Koffer packt und das Tragen anderen überlässt. Einig sind sie sich nur, wenn es darum geht, ihrer Freundin Judith beizustehen. Die zierliche Kindfrau ist die Dramaqueen der Dienstagsfrauen. Sie bespricht ihre Probleme lieber, als dass sie sie löst. Doch wer will ihr das übel nehmen? Jetzt, wo sie gerade Witwe geworden ist?
Nach dem Tod ihres Mannes findet Judith ein Tagebuch, das er über seine Pilgerreise nach Lourdes geführt hat. Arne, an Krebs erkrankt, konnte den Weg nicht zu Ende gehen. Die fünf Freundinnen machen sich auf, Arnes Reise zu vollenden – und ahnen nicht, worauf sie sich einlassen. Schritt für Schritt kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben durcheinanderwirbelt.
Die Pilgerreise, als Unterstützung für die trauernde Judith gedacht, wird für die fünf Freundinnen ein Augenöffner. Nichts ist, was es scheint.

Autorenporträt
Monika Peetz ist Jahrgang 1963, sie studierte Germanistik, Kommunikationswissenschaften und Philosophie in München. Nach Ausflügen in die Werbung und ins Verlagswesen war sie Dramaturgin und Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk. Seit 1998 lebt sie als Drehbuchautorin in Deutschland und den Niederlanden. Monika Peetz ist die Autorin der Bestsellerreihe »Die Dienstagsfrauen«. Ihre Romane um die fünf Freundinnen waren Spiegel-Bestseller und verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über 1 Million Mal. Ihre Bücher erscheinen in 25 Ländern und sind auch im Ausland Bestseller.

Kurze Buchbesprechung 

Das Buch haben Tina und ich nun abgebrochen. Ein Unterhaltungsroman auf niedrigem Niveau. Total abgeflacht; die Charaktere, die Handlungen, die Dialoge. Nachdem wir nun die Buchmesse hinter uns gebracht haben, und auf uns so viele wunderbare Bücher warten, möchte wir unsere Zeit mit diesem Buch nicht weiter vergeuden. Absolut Klischeehaft ... Es wimmelt geradezu von Klischees. Nicht nur was die Betrachtung des Katholizismus´ betrifft, sondern auch die klassische Rolle einer Frau ... Zum Beispiel eine Mutter, die sich für die Familie opfert ... Weiteres verweisen wir auf das Buch ... 

Und was den Umgang der fünf Frauen untereinander betrifft, so haben sie zudem aus meiner Sicht den Titel Freundin nicht verdient. Die gespielte Loyalität und das angeblich soziale Verhalten untereinander fand ich oftmals sehr perfide. Ich wollte mit keiner dieser Frauen befreundet sein ... Außerdem kommen sie mir alle pubertär vor, obwohl das reife Frauen sind. Auch kann man keinen intellektuellen Tiefgang finden ... Die Autorin schneidet viele Themen an, ohne sie richtig reflektiert zu haben. Da begeben sich fünf ungläubige Frauen auf eine Pilgerreise nach Lourdes, lästern über den Katholizismus ab, stellen ihn mit dem Taliban gleich, das hat mir schließlich den Rest gegeben ... 

Außerdem kann man in jeder Religion fündig werden, man kann auch in jeder Religion Verwerfliches finden. Aber diese Erkenntnis können diese Frauen gar nicht machen, da Tiefgang für sie ein Fremdwort zu sein scheint. Eine kleine Ausnahme bildet Judith ... So, und nun ist nach 250 geduldigen Seiten Schluss, nachdem Tina das Buch auch nicht weiter lesen möchte.



2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
0 Punkte: Differenzierte Charaktere
0 Punkte: Authentizität der Geschichte
1 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
0 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus

Drei von zehn Punkten. 

Wir geben guten Büchern den Vortritt.

Und hier geht es per Mausklick auf Tinas Seite.


Weitere Informationen zu dem Buch


  • Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
  • Verlag: KiWi-Taschenbuch (24. November 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3462043757

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Gelesene Bücher 2016: 58
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Sonntag, 25. September 2016

L. Frank Baum und Robert Ingpen / Der Zauberer von Oz (1)

Lesen mit Tina

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Mir hat dieser Kinderklassiker sehr gefallen. Die vielen, schönen Illustrationen peppten das ganze Märchen noch weiter auf. Das Märchen ist weder kitschig, noch überfrachtet an Gefühlen, und es hält für die Kinder die richtigen Abenteuer bereit. Ein wenig hat mich das Märchen an Alice im Wunderland erinnert. Ich gebe zur Erinnerung erneut den Klappentext rein:
Ein Wirbelsturm entführt Dorothy aus ihrer Heimat Kansas in das Märchenland Oz, in dem Hexen und Zauberer leben, Tiere sprechen, Affen fliegen und silberne Schuhe über magische Kräfte verfügen. Dorothy fürchtet schon, weder ihre Heimat noch Tante Em und Onkel Henry jemals wiederzusehen, doch dann gelangt sie mit ihrem Hund Toto auf der Gelben Ziegelsteinstraße in die Smaragdstadt, wo sie den Zauberer von Oz um Hilfe bei der Heimreise bittet. Robert Ingpens geniale Darstellungen der unwiderstehlichen Charaktere – wie der Vogelscheuche, des Blechmanns und des Feigen Löwen – nehmen junge Leser wie eingeschworene Fans mit auf eine spannende und außergewöhnliche Reise ins märchenhafte Land Oz.
Nicht nur ein Märchen über Freundschaft. Dorothy und ihr Hund Toto knüpfen diese mit der männlichen Vogelscheuche, die nur Stroh im Kopf hat und diese sich ein Hirn wünscht, wie ihn richtige Menschen haben. Dorothy nimmt die Vogelscheuche mit auf die Reise zum Zauberer Oz, damit er ihr ein Hirn zaubern kann.
Sie treffen auf den blechernen Holzmann, der unbeweglich geworden ist, da er eingerostet ist. Dorothy ölt den Blechmann ein, sodass dieser wieder lebendig wird. Der Blechmann klagt, dass er kein Herz hat. Eine böse Hexe habe ihn verzaubert. Er möchte wieder ein Herz haben, damit er lieben kann und er zu seiner Freundin zurückkehren möchte. Auch den Blechmann nimmt Dorothy mit auf die Reise in der Erwartung, der Zauberer Oz könne ihm ein Herz zaubern. Anschließend treffen sie den Feigen Löwen, der vor anderen Angst hat. Er wünscht sich mehr Mut, damit er sich den Titel, König der Tiere, auch wirklich verdient hat. Und so nimmt Dorothy auch den Löwen mit auf die Reise zum Zauberer Oz, damit dieser ihm mehr Mut zaubern kann.

Sie alle begeben sich gemeinsam auf ein Abenteuer. Viele ungewöhnliche Wesen treffen sie auf ihren Wegen. Auch böse Wesen, doch die Freunde halten zusammen und beschützen sich gegenseitig.

Ich raste hektisch durch die Buchseiten, weil ich so neugierig auf den Zauberer geworden bin. Der Weg bis dahin ist sehr lang, man muss also recht geduldig sein, und die Abenteuer mit den Figuren innerlich mitgehen und mitbangen.

Mehr möchte ich nun nicht verraten …

Ich warte noch ab, was Tina zu dem Buch erzählen wird. Wir werden miteinander telefonieren, wenn sie damit auch durch ist. Kurz hat sie mir einen Zwischenstand verkündet, dass auch sie von dem Märchen beglückt ist. Ich freue mich auf den Austausch, den ich später nachtragen werde.

Meine Buchempfehlung? Dieses Buch ist sehr für Kinder geeignet. Sie erleben, was Freundschaft ist, und dass man Freundschaften eingehen kann, auch wenn diese Freunde nicht perfekt sind. Und dass sie gemeinsam schwere Lebensprüfungen meistern können, indem sie zusammenhalten. Außerdem werden sie durch wunderschöne, farbige Landschaften geführt ...
Ein Buch nur für Kinder? Nein, auch für Erwachsene. Die literarische Sprache ist überhaupt nicht kindlich. Eher neutral. Sonst hätte ich das Buch nicht gelesen ...

Der Zauberer von OzDie Buchverfilmung, ein Musical, ist eher was für große Kinder und es gibt zwischen Film und dem Buch große Abweichungen. 

Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten.

Weitere Informationen zu dem Buch:

  • Gebundene Ausgabe: 193 Seiten
  • Verlag: Knesebeck (17. August 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3868733639
  • ISBN-13: 978-3868733631
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 6 - 8 Jahre

Nachtrag, Telefongespräch mit Tina:

Tina sagte mir, dass es verschiedene Ausgaben gibt, speziell für Kinder. Ich habe mal recherchiert und sie hat recht. Diese Ausgaben für Kinder sind in einer viel einfacheren Schreibweise verfasst. 

Weitere Gesprächsinhalte sind auf Tinas Buchbesprecbung nachzulesen.


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Gelesene Bücher 2016: 53
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Sonntag, 28. August 2016

Tinas und Miras gemeinsame Bücherliste

Tina und ich lesen gemeinsam ein Buch ...

Tina war so freundlich und hat sich die Mühe gemacht, für uns die Buchtitel herauszuschreiben, die wir gemeinsam auf unserem SuB liegen haben.

Mit unserem gemeinsamen Leseprojekt haben Tina und ich Ende August 2016 gestartet.

Ich freue mich sehr, nun neben Anne-Marit Strandborg eine weitere Lesefreundin gefunden zu haben.

Die fettgedruckten Bücher haben wir in der Zwischenzeit schon gelesen.

(***) Abgebrochene Bücher

  1. Andersson, J. Per: Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden
  2. Atkinson, Kate: Die Unvollendete
  3. Auster, Paul: 4321
  4. Barry, James Matthew: Peter Pan
  5. Baum, L. Frank: Der Zauberer von Oz
  6. Bucay, Jorge: Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
  7. Coetzee, J. M.: Schande
  8. De Stefano, Cristina: Oriana Fallaci
  9. Fante, John: Der Weg nach Los Angeles
  10. Ferrante, Elena: Meine geniale Freundin
  11. Haig, Matt: Wie man die Zeit anhält 
  12. Hansen, Dörte: Das alte Land
  13. Herrmann, Judith : Alice
  14. Hunt, Rebecca: Everland (***
  15. Irving, John: Bis ich dich finde
  16. Johansson, Lars Vasa: Anton hat kein Glück
  17. Kipling, Rudyard: Das Dschungelbuch
  18. Lindgren, Astrid: Die Brüder Löwenherz
  19. Mahlke, Inger-Maria: Archipel
  20. Maron, Monika; Ach Glück
  21. Marschner, Rosemarie: Das Bücherzimmer
  22. Mason, Simon: Mondpicknick
  23. Moyes, Jojo: Eine Handvoll Worte
  24. Murakami, Haruki: Mister Aufziehvogel
  25. Peetz, Monika: Die Dienstagsfrauen (***)
  26. Rugen, Eugen: Follower
  27. Schirach,Ferdinand: Verbrechen
  28. Zusak, Markus: Der Joker
  29. Kehlmann, Daniel: Tyll





Freitag, 26. August 2016

Dörte Hansen / AltesLand (1)

Lesen mit Tina

Ich habe das Buch am Freitag, 26.8., schon beendet. Ich bin nur nicht dazu gekommen, eine Rezension dazu zu schreiben. Zu dem Buch bin ich ein wenig zwiegespalten. Einerseits fand ich die Themen in dem Buch recht interessant, andererseits bin ich sehr schlecht in die Lebensgeschichten reingekommen. Gerade am Anfang hatte ich so meine Mühe und musste erneut zur ersten Seite zurückblättern, weil sich mir die Namen einfach nicht einprägen wollten. Als schließlich beim zweiten Anlauf die Namen der Figuren Gesichter bekamen, wurden sie mir allmählich vertraut, aber ich konnte mir nicht jede Figur merken und nicht jede Figur fand ich interessant. Die Atmosphäre in dem Buch fand ich außerdem arg unterkühlt und mit Ausnahmen von Anne und Karl Eckhoff waren mir die anderen Figuren schier unsympathisch. Das habe ich selten bisher gehabt. Aber es kommt vor und deshalb fällt es mir so schwer, über dieses Buch eine Rezension zu schreiben.
Der Schreibstil hat mir auch nicht immer zugesagt, manchmal wirkten die Sätze auf mich wie abgehackt ... Über manche Szenen musste ich allerdings lachen, wirkten recht lustig, humoristisch. 

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen. 
Außerdem waren das für mich viel zu viele Personen, auf so wenigen Buchseiten. Jeder Mensch hat darin so seine eigene Geschichte. Es gab demnach jede Menge Geschichten zu lesen … Mir war dies allerdings ein wenig zu überfrachtet, einfach auch, weil die Themen und die Menschen recht ernst waren.

Ich tat mir sehr schwer mit Vera Eckhoff. Eine recht kalte Person, die im Wald sämtliche Wildtiere abknallt und sie ohne mit der Wimper zu zucken zu Wurst verarbeitet. Das waren sehr blutige Szenen. Die Autorin hat diese recht detailliert beschrieben, als Vera die abgeschossenen Tiere zerlegt hat. Man hörte dabei die Knochen knacken. Auch wenn Vera Eckhoff ihre ureigene Psychologie hat, weshalb sie so geworden ist, wie sie ist, habe ich trotzdem kein Verständnis für ihre Gier nach Fleisch ... Erst im höheren Alter hörte sie mit dem Töten auf.  Leider hat sie ihr Trauma als Flüchtlingskind nicht aufgearbeitet … Auch ihre Mutter hat ihr Trauma nicht aufgearbeitet und verlässt ihre Tochter, bis die Vergangenheit sie schließlich einholt …

Karl Eckhoff, der Sohn von Ida Eckhoff, kommt nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem Hinkefuß zurück. Seine Mutter erkennt die inneren Nöte ihres Sohnes nicht. Auch Karl ist durch den erlebten Krieg traumatisiert. Aber für die Mutter, die nicht in der Lage ist, in das Innere ihres Sohnes zu schauen, vergleicht ihn stattdessen mit zurückgekehrten Soldaten, denen verschiedene Körperteile fehlen,  betrachtet Karls Leid als gering. Karl habe es nicht so schwer erwischt und so bagatellisiert sie   seinen Hinkefuß. Karl hat nicht den Mut, über seine Kriegserlebnisse zu sprechen. Ida Eckhoff, auch eine sehr kalte Person, die Opfer ihrer eigenen Kälte wurde ...

Karl war mir sympathisch, weil er es war, der sich um die kleine Vera gekümmert hat. Er hat ihr Spielsachen gebaut, Schlittschuhe geschenkt, sie auf der Schaukel bis zu den Baumkronen angestoßen. Doch Karl war psychisch sehr angeschlagen, zog sich in seine eigene Welt zurück. Später war es Vera, die sich verantwortungsbewusst um Karl gekümmert hat …

Die kleine Vera sprach auch nur das Nötigste, beobachtete aber recht intensiv ihre neue Welt, ihre neue Heimat, in der hauptsächlich Plattdeutsch gesprochen wurde ...

Flüchtlinge waren in dem Dorf nicht erwünscht und sie wurden als Polackenpack beschimpft. Vera kam mit ihrer Mutter aus Ost-Preußen. Sie wird hier alt, verlebt in dem alten Land über sechzig Jahren …

Bis eines Tages ihre Nichte Anne mit ihrem kleinen Sohn Leon auftaucht … Anne ist alleinerziehende Mutter. Christoph, der Vater des Kindes, hat eine neue Freundin, Marion, Lektorin eines Buchverlages. Christoph schreibt Krimis. Er nimmt sein Kind regelmäßig zu sich ...
Anne, die sich verantwortungsvoll um Leon kümmert, und sich immer für ihr Kind einzusetzen weiß, war mir sehr sympathisch gewesen. Sie muss allerdings lernen zu akzeptieren, dass Leon ein neues Geschwisterchen bekommt und Christoph nicht mehr ihr Partner ist. Marion ist hochschwanger ...

Anne ist Vegetarierin und ernährt auch Leon vegetarisch. Die Erzieherin nimmt die vegetarische Haltung nicht wirklich ernst, da Leon im Kindergarten Gulasch als seine Lieblingsspeise auserkoren hat … Ich fragte mich, welche Haltung hat die Autorin selbst zu einer fleischlosen Ernährung? Was will sie denn beweisen, dass Leon Fleisch mag, dass vegetarischessen sinnlos ist? Dass Fleisch schmecken  kann, das zweifelt niemand an, man kann trotzdem auf Fleisch verzichten. Außerdem weiß Leon gar nicht, dass Gulasch das Fleisch eines getöteten Tieres ist …

Ich mache nun hier Schluss.


Telefongespräch mit Tina, Freitag, 26.08.16, um 18:00 Uhr

Ich werde nicht das ganze Gespräch hier festhalten können, aber es soll gesagt sein, dass der Austausch zwischen uns beiden sehr schön und recht intensiv war.

Viele Blickpunkte konnten wir gemeinsam teilen. Auch Tina kam z. B. anfangs schwer rein. Über Annes Musikerfamilie haben wir gesprochen, die für Anne unglücklich verlaufen ist, da ihr jüngerer Bruder von dem musikalischen Talent her ihren Platz eingenommen hat, weshalb Anne schließlich eigene Wege gegangen ist, und sie die Musik ganz aufgegeben hat und stattdessen in eine Tischlerlehre geht. Tina fand Anne auch am sympathischsten. Aber Tina hatte Vera gegenüber mehr Verständnis als ich es aufbringen konnte. Bei mir hört das Verständnis bei Menschen auf, die Tiere schlecht behandeln.

Tina fand die Tierszenen auch zu blutig, aber die Tiere würden nicht so leiden wie die Nutztiere in der Massentierhaltung, die z. B. noch nie Sonnenlicht gesehen haben. Ja, da hat sie wohl recht. Das ist trotzdem nicht schön, da Tiere auch Familien haben und sie mit dem Abknallen aus dem Leben herausgerissen werden.

Wie klischeehaft war das Buch in der Frage, ob es immer Mütter sind, die sich um die Kinder kümmern? Wo bleiben da die Väter? Ich fand das nicht klischeehaft, sondern ein Teil unserer Realität. Ich habe heute mal wieder drei befreundete Mütter gesehen, die alle drei einen Kinderwagen vor sich hergeschoben haben. In Darmstadt gibt es viele familienfreundliche Gaststätten und es sind überwiegend die Mütter, die dort mit ihren Kindern und ihren Freundinnen einkehren.

Tina und ich freuen uns schon auf unser nächstes Buch, das wir Ende September gemeinsam lesen werden.

Und hier geht es per Mausklick zu Tinas Buchbesprechung.


Mein Fazit?

Auch wenn mir das Buch nicht besonders gut gefallen hat, hat es mich als Leserin sehr betroffen gestimmt. Nun habe ich aber so gar nichts zu dem Buchtitel geschrieben. Ich möchte nur kurz anfügen, dass das Landleben sehr hart ist, es aber von den Städtern stark idealisiert wird, die die Lebensweise der Bauern abwertend betrachtet haben und sie diese für mehr oder weniger primitiv hielten.

Dann kommt hinzu, dass die ProtagonistInnen keine Psychohygiene betrieben haben, und ihnen nichts anderes übrig blieb, als mit dem Trauma bis zu ihrem Lebensende zu leben. Karl litt für den Rest seines Lebens recht heftig unter der Posttraumatischen Belastungsstörung, weil er keine Gelegenheit fand, sich mit seinen Kriegserlebnissen auseinanderzusetzen. Dabei fällt mir das Buch von dem Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich Die Unfähigkeit zu trauern ein, dass Menschen, die ihr Trauma nicht aufarbeiten, sie gezwungen seien, die Geschichte zu wiederholen.

Sieben von zehn Punkten.

1 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
1 Punkte: Differenzierte Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
1 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus

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Gelesene Bücher 2016: 48
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86